Windows 7 und 8.1: Microsoft sperrt Updates für neuere Prozessoren

Was sich bereits letzten Monat angedeutet hat ist nun Tatsache: Beim Einsatz von neueren Prozessoren liefert Microsoft zukünftig unter Windows 7 und 8.1 keine Updates mehr aus. Auch die korrespondierenden Server-Betriebssysteme sind davon betroffen. Bei den Prozessoren handelt es sich konkret um Intels Kaby Lake und AMDs Ryzen.

Die entsprechende Funktionalität hatte Microsoft bereits im März in die optionale Vorschau auf den April-Patchday eingebaut (Windows 7: KB4012218; Windows 8.1: KB4012219). Mit dem aktuellen April-Patchday wurde die Funktionalität nun offiziell ausgerollt. Der Code zum Blockieren von Windows-Updates beim Einsatz von neueren Prozessoren versteckt sich in den Updates KB4015549 (Windows 7) und KB4015550 (Windows 8.1). Alle Updates für April werden also noch installiert, erst danach wird jeder weitere Update-Versuch mit einer Fehlermeldung quittiert:

Windows 7/8.1: Fehlermeldung "Hardware nicht unterstützt"

Windows 7/8.1: Fehlermeldung “Hardware nicht unterstützt” nach dem Patchday April 2017

Darüber hinaus kann es auch zum Fehlercode 0x80240037 kommen:

Fehlercode 0x80240037Microsoft selbst weist im KB-Artikel 4012982 auf dieses Verhalten hin: Fehlermeldung “Ihr PC verwendet einen unter dieser Windows-Version nicht unterstützten Prozessor” beim Suchen oder Herunterladen von Windows-Updates. Auch im “Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows” hat der Softwareriese eine neue Passage hinzugefügt:

In früheren Versionen von Windows, einschließlich Windows 7 und Windows 8.1, ist die Unterstützung für neue Prozessoren und Chipsätze von Herstellern wie Intel, AMD, NVidia und Qualcomm eingeschränkt.

Offensichtlich möchte Microsoft mit dieser Zwangsmaßnahme mehr Kunden zu Windows 10 bewegen. Zumindest von der technischen Seite lässt sich das Blocken von zukünftigen Windows-Updates auf neueren Prozessoren nicht begründen. Vielmehr könnte man sogar so weit gehen und Microsoft Vertragsbruch vorwerfen, denn bisher hat der Hersteller Sicherheits-Updates bis zum Auslaufen des Supports versprochen. Der Mainstream-Support für Windows 8.1 endet am 9. Januar 2018 und der Extended- Support sogar erst am 10. Januar 2023. Bei Windows 7 läuft der erweiterte Support bis 14. Januar 2020. Ganz so einfach dürfte die Sache aber nicht sein und vielleicht gibt es bald ein paar mutige Nutzer, die sich zu einer Sammelklage gegen Microsoft zusammenfinden.

Tobi

Hallo, mein Name ist Tobias und ich habe diesen Blog im April 2009 ins Leben gerufen. Seitdem blogge ich hier über Software, Internet, Windows und andere Themen, die mich interessieren. SSDblog ist mein zweiter Blog, indem es rund um das Thema SSDs geht. Ich würde mich freuen, wenn ihr meinen Feed abonniert oder mir auf Twitter und Facebook folgt.

4 Antworten

  1. Michael Johne sagt:

    Die Logik hinter dieser Sache ist ein wenig unbegreiflich. Damit lockt man keine Umsteiger auf Win10 an, die gern umsteigen wollen, jedoch leider altersschwache Hardware verwenden. Viele würden sogar dann weiterhin einen älteren PC mit WinVista od. Win7 verwenden, wenn sie merken, dass der PC alltauglich ist und seinen Dienste verrichtet, sofern man keine großen Ansprüche hat (oder kein Geld für einen neuen PC). Dann würde ich sogar empfehlen, nicht umzusteigen und das alte System zu verwenden, solange es noch geht.

    • Prov94 sagt:

      Ganz im Gegenteil, Microsoft versucht hier zu zeigen, du verwendest einen neueren Prozessor, waren benutzt du dann noch ein altes System, die Logik macht Sinn, denn somit zwingt Microsoft die Leute, ohne Sie zu zwingen, einfach weil die sagen, hier der Prozessor funktioniert nicht mit altem Windows, also mach Update.
      Kernziel ist es, zu verhindern das Leute neuere Computer kaufen und sie mit alten Win7 Lizenzen, die es immer noch günstig gibt, nutzen können. Hast du aber bereits einen alten Rechner, dann sollte diese Meldung nicht auftauchen.

    • Tobi sagt:

      Ja könnte man durchaus so sehen. Allerdings habe ich das Produkt gekauft und müsste es dann auf jeglicher kompatibler Hardware ohne Einschränkungen nutzen können, zumindest ist die Rechtslage in Deutschland so. Und da Kaby Lake von der CPU Seite 1:1 Skylake entspricht, muss ich auch die älteren Windows-Versionen damit betreiben können und Sicherheitsupdates bekommen. Wenigstens diese müsste Microsoft weiterhin bereitstellen, das wäre dann ein gangbarer Kompromiss.

    • Prov94 sagt:

      @Tobi
      Das stimmt, mit den Prozessoren kenne ich mich leider nicht aus, aber wenn es so ist, dann ist das mal ein starkes Stück. Wenn man Windows jedoch Windows-as-a-Service kauft, denke ic h damit Microsoft mehr macht hat.
      Ich werde irgendwann auch dauerhaft zu Linux wechseln, wenn die so weiter spielen :/

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