Tesvor R5 Nasssauger im Test

Viele Haushalte besitzen schon einen Akku-Staubsauger oder einen Staubsaugerroboter. Mittlerweile können die Geräte mit einer Vielzahl an Features punkten und sind eine gute Alternative zum herkömmlichen Staubsauger. Die Hersteller denken aber bereits weiter und versuchen neue Reinigungshelfer zu entwickeln. Seit ca. einem Jahr werden vermehrt sogenannten Wischsauger auf den Markt gebracht. Andere Bezeichnungen für diese Art von Geräten sind Nasssauger, Waschsauger, Nassreiniger oder Nass- & Trockensauger.

Auch das relativ junge Unternehmen Tesvor hat kürzlich seinen ersten Nasssauger vorgestellt. Der Tesvor R5 wurde mir dankenswerter Weise für einen ausführlichen Test zur Verfügung gestellt. Ich stelle euch den Sauger vor und berichte, wie er sich in der Praxis schlägt.

Lieferumfang und technische Daten

Alle Komponenten sind gut und sicher im Karton verpackt. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Sauger selbst folgende Dinge: Netzteil, Ladestation, Handgriff, Zubehörhalter inklusive Ersatzfilter, Reinigungsbürste, eine zweite Bodenwalze und der Frischwassertank. Hier ein Überblick des kompletten Lieferumfangs:

Der Tesvor R5 besitzt einen 3.800 mAh großen Akku und soll im Standardmodus damit rund 45 Minuten durchhalten. Die maximale Leistung wird mit 255 Watt angegeben.

In der folgenden Tabelle sind alle technischen Daten des Dreame H11 Max, welchen ich vor einigen Monaten getestet habe, sowie des Tesvor R5 aufgeführt. Insgesamt ähneln sich die beiden Wischsauger relativ stark.

Dreame H11 Max Tesvor R5
Saugleistung 10.000 pa keine Angabe
Leistung 200 Watt 255 Watt
Abmessungen 697 mm x 315 mm x 295 mm 1190 mm x 350 mm x 330 mm
Gewicht 4,7 kg 5,2 kg
Farbe Anthrazit Schwarz
Lautstärke max. 76 dB keine Angabe
Frischwasser 900 ml 900 ml
Schmutzwasser 500 ml 700 ml
Akku 4.000 mAh 3.800 mAh
Laufzeit 36 Minuten 45 Minuten
Preis ca. 320 Euro* ca. 350 Euro*

Design und Verarbeitung

Auf den ersten Blick wirkt der Tesvor R5 robust und gut verarbeitet. Der schwarze Kunststoff hat eine hochwertige Haptik und verleiht dem Nasssauger ein schlichtes Design. Er sieht ganz und gar nicht aus wie ein schnöder Wischmopp, sondern wie ein modernes Stück Technik.

Die Verarbeitung ist gut, nichts knarzt oder klappert. Verarbeitungsfehler wie scharfe Kanten oder Spalte sind bei unserem Testgerät nicht vorhanden. Der Handgriff und die Wassertanks sitzen fest und wackeln nicht. Auch nach mehrmaliger Benutzung sind keine Probleme feststellbar.

Inbetriebnahme und Bedienung

Die Inbetriebnahme gestaltet sich einfach, da der Sauger fast vollständig vormontiert geliefert wird. Lediglich der Handgriff muss eingesetzt werden. Dies geschieht von oben, bis er mit hörbarem Klicken einrastet. Außerdem wird die Ladestation aufgestellt und mit Strom verbunden. Vor der ersten Nutzung empfiehlt Tesvor den Akku aufzuladen. Bei mir hatte der Tesvor R5 allerdings einen Akkustand von 78 Prozent, weshalb ich darauf verzichtet habe.

Nachdem der oben montierte Firschwasserbehälter gefüllt wurde, konnte ich direkt mit dem ersten Reinigungsvorgang beginnen.

Die Bedienung erfolgt über drei Tasten im Griff. Die Taste zum Ein- bzw. Ausschalten des Saugers befindet sich oben. Darunter ist die MAX-Taste platziert, mit welcher man die den automatischen Modus verlassen und die maximale Saugkraft einstellen kann. Mit der Selbstreinigungs-Taste auf der Innenseite des Griffs kann während dem Saugvorgang die Wasserzufuhr gestoppt bzw. wieder aktiviert werden. In der Ladestation lässt sich damit die Selbstreinigung starten.

Außerdem verfügt der Tesvor R5 über eine deutsche Sprachausgabe. Diese ist allerdings relativ leise, sodass die Worte während der Reinigung nur schwer zu verstehen sind. Über eine Taste unterhalb des Displays lässt sich die Sprachausgabe deaktivieren. Eine Möglichkeit zur Änderung der Sprache bzw. Anpassung der Lautstärke fehlt.

Auf dem Display werden verschiedene Informationen angezeigt. Das Display lässt sich gut ablesen und ist sehr blinkwinkelstabil. Leider ist die Kunstoffoberfläche sehr anfällig für Kratzer. Oben befindet sich der Akkustand in Prozent. Unten könnt ihr sehen, ob sich der Sauger im automatischen Modus befindet oder mit maximaler Saugleistung arbeitet. Des Weiteren können weitere Statusmeldungen als Icon visualisiert werden, z.B. wenn der Frischwasserbehälter leer oder der Schmutzwasserbehälter voll ist. Ebenso wenn die Selbstreinigung läuft oder es Probleme mit der Walzenbürste gibt.

Reinigungsleistung und Praxistest

Standardmäßig startet der Tesvor R5 immer im automatischen Modus. Die Saugleistung wird dabei je nach Menge des erkannten Schmutzes dynamisch geregelt. Bei Bedarf kann aber jederzeit mit einem Druck auf die MAX-Taste zur maximalen Saugleistung gewechselt werden. Ich nutze den Modus gerne für Hartböden wie Parkett, Laminat oder Vinyl, damit etwas mehr Wasser aufgesaugt wird und der Boden nicht so feucht bleibt. Auf Fliesen bin ich mit dem automatischen Modus sehr zufrieden.

Die Lautstärke des Geräts ist erstaunlich leise. Selbst mit maximaler Saugkraft ist der R5 gut auszuhalten und nicht unangenehm laut.

Insgesamt ist die Reinigungsleistung sehr gut. Auch gröbere Verschmutzungen wie Mehl, Ketchup oder Marmelade lassen sich ohne Probleme aufsaugen. In der Regel wird bereits beim ersten Darüberwischen der Großteil des Schmutzes entfernt. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen oder wenn der Schmutz bereits angetrocknet ist, muss mehrmals bzw. länger auf der Stelle gesaugt werden. Probleme hat der Tesvor R5 mit kleineren Papierschnipseln, die selbst nach mehreren Durchgängen nicht alle aufgesaugt werden konnten.

Wie bei vielen anderen Modellen reinigt auch der Tesvor R5 leider nicht bis zum Rand. Es bleibt ein ca. zwei Zentimeter großer Bereich, welcher von der Bürste nicht erfasst werden kann.

Ein großer Vorteil von Wischsaugern ist, dass Böden auch ohne vorheriges Staubsaugen gereinigt werden können. Befindet sich zu viel Staub auf dem Boden, kann es allerdings dazu führen, dass sich größere Staubklumpen bilden, die nicht immer aufgesaugt werden können. Dieses Phänomen kennt ihr aber sicher auch vom herkömmlichen Wischmopp.

Die versprochene Akkulaufzeit von 45 Minuten konnte ich nicht erreichen, selbst wenn ich die gesamte Zeit im automatischen Modus unterwegs war. Hier war nach ca. 35 Minuten Schluss. Das ist aber nicht tragisch, denn eine mittelgroße Wohnung lässt sich in dieser Zeit ohne Probleme schaffen.

Wenn der Reinigungsvorgang abgeschlossen ist, kann der Sauger mit Hilfe der Selbstreinigungsfunktion gesäubert werden. Dazu muss der Tesvor R5 auf der Ladestation stehen und der Akkustand mindestens 30 Prozent betragen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass sich noch genügend Wasser im Frischwasserbehälter befindet. Während der Selbstreinigung wird die Walze mit ordentlich Wasser ausgespült und so gereinigt. Nach etwas mehr als einer Minute ist die Selbstreinigung beendet. Natürlich sollte man den Tesvor R5 regelmäßig von Hand reinigen, aber wenn es schnell gehen muss ist die Selbstreinigung ausreichend. Danach sollte aber in jedem Fall die feuchte Bodenwalze gegen die trockene getauscht und der Schmutzwassertank geleert werden.

Das Handling während dem Reinigen ist gut. Durch seine Größe und die beiden Wassertanks ist der Tesvor R5 nicht so handlich wie ein Akkustaubsauger. Das stört vor allem beim Reinigen unter dem Bett, Schränken oder Sofas, da man je nach Möbelstück nicht ausreichend weit unten reinfahren kann. Ansonsten lässt sich der Nasssauger erstaunlich gut steuern. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt liegt er nicht zu schwer in der Hand und lässt sich bequem steuern. Die relativ großen Gummiräder tragen zur guten Steuerung bei. Auch eine Arretierung im 90°-Winkel ist möglich und der R5 kann so freistehend im Raum abgestellt werden, wenn eine kurze Unterbrechung notwendig ist.

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Fazit

Alles in allem kann der Tesvor R5 überzeugen. Die gute Reinigungsleistung und die unkomplizierte Bedienung sind die größten Pluspunkte. Hinzu kommen eine gute Akkuleistung, die Selbstreinigung und eine geringe Lautstärke im automatischen Modus.

Etwas schade ist der zwei Zentimeter große Wischabstand zur Wand und die Tatsache, dass sich tiefe Möbel nicht unterfahren lassen. Diese Punkte sind aber verschmerzbar und fallen nicht so stark ins Gewicht.

Wer viele Hartböden (Vinyl, Laminat, Fliesen, usw.) hat und einen innovativen Nasssauger mit guter Reinigungsleistung sucht, kann durchaus zum Tesvor R5 greifen. Die aufgerufenen 350 Euro (Amazon)* sind fair. Eine Alternative wäre der Dreame H11 Max, welcher fast identische Stärken und Schwächen besitzt und auch preislich in der gleichen Region angesiedelt ist.

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Tobi

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