Supervectoring-Pläne der Telekom: 2018 sollen 15 Millionen Haushalte 250 Mbit/s bekommen

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Bis zum Jahresende 2018 will die Deutsche Telekom 15 Millionen Haushalte mit einem Internetanschluss von bis zu 250 Megabit pro Sekunde ausstatten. Dies soll durch einen massiven Ausbau von Supervectoring ermöglicht werden.

Dass die Telekom die Bandbreiten über Kupferkabel steigern möchte und den Schritt zu Supervectoring geht, war schon lange bekannt. Allerdings gab es bisher nur sehr vage Aussagen zum Start und Ablauf. Der WELT liegen interne Planungen vor, die genauere Informationen über das Wie und Wann verraten. Demnach soll der Umstieg auf Supervectoring ab der zweiten Jahreshälfte 2018 beginnen und bis Ende des Jahres 15,4 Millionen Haushalte mit einer schnellen Internetleitung (bis zu 250 Mbit/s) versorgen. Eine Mindestgeschwindigkeit von 100 Mbit/s soll dabei garantiert sein. Erste Pilotversuche sollen laut der Welt bereits ab Mai im Rheinland starten. Gleichzeitig sollen bis Ende 2018 weitere 12,1 Millionen Haushalte (27,5 Mio. – 15,4 Mio.) von normalem Vectoring profitieren, was maximale Bandbreiten von 100 Mbit/s Download bzw. 40 Mbit/s Upload erlaubt.

Der Grund für den schnellen Ausbau ist die starke Konkurrenz durch die Kabelnetzbetreiber. Diese können in vielen Verbreitungsgebieten (zumindest theoretisch) deutlich höhere Geschwindigkeiten als die Telekom liefern. Unitymedia bietet für zehn Millionen Kunden bereits 400 Mbit/s an. Vodafone kann laut eigenen Angaben 12,7 Millionen Haushalte mit 200 Megabit pro Sekunde versorgen, 7,7 Millionen mit 400 Mbit/s und 4,1 Millionen Haushalte sogar mit 500 Mbit/s. Bis Ende 2020 möchte Vodafone an allen Anschlüssen ein Gigabit pro Sekunde erreichen.

FTTH (Fibre To The Home)

FTTH (Fiber To The Home)

Im Koalitionsvertrag der (eventuell) nächsten Regierung haben sich die Parteien auf eine flächendeckende Gigabit-Infrastruktur bis 2025 geeinigt. Damit ist klar, dass zukünftig kein Weg an einem breitflächigen Glasfasernetz und FTTH (Fiber To The Home) vorbei führt. Aus diesem Grund kritisieren viele Konkurrenten der Telekom den Vectoring-Ausbau und sprechen von einer Verschleppung des Glasfaserausbaus.

Ich sehe das ganze Thema allerdings deutlich entspannter. Jedem dürfte klar sein, dass die vorhandenen Tiefbaukapazitäten für einen kompletten FTTH-Ausbau bei weitem nicht ausreichend sind. Ebenso sind die im Koalitionsvertrag vorgesehenen 10 bis 12 Milliarden Euro viel zu gering dafür. Insgesamt werden vermutlich 80 Milliarden Euro oder mehr benötigt. Was spricht also gegen einen Glasfaserausbau bis zum Verteilerkasten der Telekom, von wo aus dann nur noch maximal 700 Meter zu den Haushalten notwendig sind? Davon abgesehen setzt die Deutsche Telekom bei Neubaugebieten schon seit längerem auf Glasfaser. Außerdem bietet das Unternehmen auch ein Vorvermarktungsmodell an. Wenn sich in einer Gemeinde oder Stadt genug Interessenten gemeldet haben, steht dem FTTH-Ausbau also nichts entgegen.

Tobi

Hallo, mein Name ist Tobias und ich habe diesen Blog im April 2009 ins Leben gerufen. Seitdem blogge ich hier über Software, Internet, Windows und andere Themen, die mich interessieren. SSDblog ist mein zweiter Blog, indem es rund um das Thema SSDs geht. Ich würde mich freuen, wenn ihr meinen Feed abonniert oder mir auf Twitter und Facebook folgt.

Eine Antwort

  1. Testteilnehmerin 15.6.2018-31.7.2018 sagt:

    Der Tarif MagentaZuhause XL (Super Vectoring über herkömmliche dünne Kupferkabel vom Verteiler zum Haus, mindestens 175 MBit/s im Download, mindestens 20 MBit/s im Upload, normalerweise 200 MBit/s im Download, normalerweise 35 MBit/s im Upload, maximal 250 MBit/s im Download, maximal 40 MBit/s im Upload) ist für ausgewählte Adressen innerhalb eines Pilotzeitraums (Testphase bis 31.7.2018) im Rheinland bereits seit mindestens Mitte Mai 2018 buchbar. In meinem Fall ist der Bereitstellungstermin für die Testphase mit anschließendem Regelbetrieb in 53604 Bad Honnef (bei Bonn), Ortsteil Selhof, der 15.6.2018. Während der Testphase bis 31.7.2018 kann es durchaus noch zu Einschränkungen der Leistungsverfügbarkeit (z.B. die Geschwindigkeit betreffend) kommen. Eine Allnet Flat zum Telefonieren ins deutsche Fest- und Mobilfunknetz(!) sowie der Super Vectoring-fähige Router Speedport W 925V sind hier für die Testteilnehmer zum Preis von 38,20 Euro monatlich in den ersten 24 Monaten bereits enthalten. Nach Ablauf der 24 Monate kostet der Tarif MagentaZuhause XL mit Super Vectoring und Allnet Flat (ohne Option für Fernsehen) bei diesem Angebot 46,71 Euro pro Monat. Kosten von 4,95 Euro für den gemieteten Router Speedport W 925V kommen ab diesem Zeitpunkt hinzu. Bewohner mit ausgewählten Adressen im Rheinland wurden (werden?) von der Deutschen Telekom per Post benachrichtigt und rufen bei Interesse an einer Buchung/Tarifänderung bei einer speziellen kostenfreien Hotline-Nr. an. Dort wird die Verfügbarkeit an der gewünschten Adresse nochmals geprüft. Im Rahmen einer Tarifänderung ist z.B. auch die Kündigung eines nicht mehr benötigten inkompatiblen Routers möglich.

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