Firefox 11 und Chrome unterstützen SPDY (HTTP-Nachfolger)
In der aktuellen Nightly-Build von Firefox 11 wurde die Unterstützung für das von Google entwickelte SPDY-Protokoll eingebaut. Der potenzielle Nachfolger von HTTP soll schneller und gleichzeitig sicherer sein. Derzeit ist SPDY noch standardmäßig deaktiviert, kann aber über “about:config” aktiviert werden. Dazu muss der Wert von “network.http.spdy.enabled” auf “true” gesetzt werden. Sofern keine größeren Probleme auftreten, wird Firefox 11 voraussichtlich am 13. März 2012 mit SDPY-Unterstützung erscheinen.
Der Google-eigene Browser Chrome arbeitet bereits seit Version 11 mit standardmäßig aktiviertem SPDY. Bei Zugriffen auf Google-Dienste mittels Chrome, wird SPDY bereits in fast allen Fällen verwendet. Über die URL “chrome://net-internals/#events&q=type:SPDY_SESSION%20is:active” können die aktuellen SPDY-Sessions in Chrome angezeigt werden.
Ansonsten wird SPDY bisher aber kaum eingesetzt. Lediglich der Silk Browser auf dem neuen Amazon-Tablet “Kindle Fire” wird ebenfalls teilweise mit dem SPDY-Protokoll arbeiten.
Was genau ist SPDY?
SPDY (speedy gesprochen) ist ein von Google entwickeltes Protokoll, welches auf TCP basiert. Deshalb ist für dessen Einsatz keine Änderungen an der Netzwerkstruktur notwendig. Es ist als Nachfolger für HTTP entwickelt worden, soll HTTP aber nicht komplett ersetzen. Einige Teile von HTTP werden erweitert und nur einzelne Bestandteile ersetzt.
Die größten Vorteile von SPDY sind:
- jede Übertragung wird mit TLS verschlüsselt
- sämtliche Daten werden mit GZIP komprimiert, auch die HTTP-Header
- über eine einzelne TCP-Verbindung können beliebig viele Dokumente parallel übertragen werden
- einzelne Anfragen können priorisiert werden
- Server kann selbst Übertragungen zum Client initialisieren (Push-Funktion)
Laut Google soll der Zugriff auf Webseiten durch diese Maßnahmen um bis zu 60 Prozent gesteigert werden können. Der Geschwindigkeitszuwachs ist jedoch von der Art der Verbindung und der Bandbreite abhängig.
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SPDY ist Blödsinn. Das einzige, was man davon hat: Werbung kann man per Push und nicht mehr nur per Abruf im Browser anzeigen lassen. Ganz toll.
Bin bei der Push-Funktion ebefalls skeptisch, ansonsten finde ich es nicht schlecht, aber wie bereits geschrieben ist die Frage, ob die Geschwindigkeitsverbesserungen wirklich so groß ausfallen, bzw. sich bemerkbar machen. Da denke ich vorallem an 0815 Seiten, die jetzt keine großen Gallerien haben, bei denen dürfte es kaum eine Verbesserung geben.
Dazu hat fefe was:
http://blog.fefe.de/?ts=b402b9c9
Der Artikel liefert ein paar gute Gegenargumente. Allerdings ist er von 2009 und seitdem wurde an SPDY einiges geändert. Beispielsweise werden laut Google, wie von Fefe vorgeschlagen, die überflüssigen Header-Items eliminiert. Zudem wird Google nicht so blöd sein, über die Push-Funktion alle Dokumente (Bilder, CSS, JS) ohne Rückfrage senden zu lassen. Falls doch, wäre das in der Tat ein großer Kritikpunkt.
Außerdem sollte der Geschwindigkeitsvorteil hauptsächlich durch das parallele Übertragen mehrerer Dokumente über eine TCP-Verbindung realisiert werden und nicht durch die Push-Funktion.
Wer denkt, verliert. ;)
*überarbeitet* ;)
Schummler.