Bitdefender Antivirus Plus im Kurztest

In diesem Kurztest nehme ich Bitdefender Antivirus Plus genauer unter die Lupe. Die Software ist das Einstiegsprodukt im Portfolio von Bitdefender. Antivirus Plus richtet sich an alle Anwender, die ihren Windows-PC vor Malware, Spyware, Adware und Ransomware schützen möchten. Einen Schritt weiter geht Bitdefender Internet Security, welches zusätzlich eine Kindersicherung und eine Firewall bietet. Wer nicht nur sein Windows-Gerät schützen möchte, kann zu Bitdefender Total Seucrity greifen, welches zudem auch macOS, iOS und Android abdeckt.

Das Setup von Bitdefender Antivirus Plus ist mit 12 MByte auf den ersten Blick angenehm klein. Dies entpuppt sich allerdings als nicht richtig, denn bei der Ausführung werden rund 500 MByte an Daten nachgeladen. Ein Vorteil dabei ist allerdings, dass bei der Erstinstallation automatisch die aktuellste Version auf dem Rechner landet, ohne immer das neueste Setup herunterzuladen oder nach der ersten Installation direkt Updates einspielen zu müssen. Nach dem Download folgt die eigentliche Installation, welche angenehm schnell und ohne Neustart erledigt ist.

Im Anschluss zur Installation kann mit Klick auf den Button “Gerätebewertung starten” ein erster Scan des System gestartet werden. Dies lässt sich alternativ aber auch überspringen. Nach zwei Minuten war der Scan bei mir erledigt. Dies lässt sich allerdings darauf zurückführen, dass ich die Software in einer selten genutzten VM installiert habe, die lediglich 50 GByte groß ist. Bei regulären Systemen mit gefüllter Festplatte dürfte der Scan deutlich längern in Anspruch nehmen. Nachdem keine Bedrohungen gefunden wurden, kann Bitdefender Antivirus Pro genutzt werden. Leider ein Trugschluss, denn zur Nutzung wird ein Bitdefender-Konto benötigt. Anschließend kann der Aktivierungscode für die gekaufe Version eingegeben werden oder man entscheidet sich für die 30-tägige Testversion.

Im Hauptfenster wird oben links der aktuellte Status des Systems angezeigt. Darunter befindet sich links ein Menü, mit dem schnell auf die einzelnen Features gewechselt werden kann, dazu später mehr. Rechts oben werden je nach System unterschiedliche Sicherheitsempfehlungen angezeigt. Darunter befinden sich fünf Schnellaktionen, die direkt aus dem Dashboard gestartet werden können. So kann unter anderem ein Quick-Scan, ein kompletter System-Scan oder ein Schwachstellen-Scan gestartet werden. Die einzelnen Schnellaktionenlassen sich bearbeiten und bei Bedarf kann noch eine sechste Aktion hinzugefügt werden.

Schutzwirkung

Bei der Schutzwirkung habe ich keine eigenen Tests angestellt und verlasse mich stattdessen auf etablierte Test. Gemäß AV-TEST, AV-Comparatives, SE Labs und PC Mag bietet Bitdefender Antivirus Plus seit vielen Jahren einen sehr guten Schutz, der so gut wie keine Wünsche offen lässt.

Auch der Onlineschutz vor bösartigen URLs, Webseiten und Downloads funktioniert sehr gut und schlägt laut den oben genannten Tests bei 89% aller Inhalte an. Weitere 10% werden beim oder nach dem Download erkannt. Bei der Erkennung entsprechender Inhalte wird folgende Warnmeldung im Browser angezeigt. Die Weiterleitung zum potenzielle bösartigen Inhalt ist jedoch mit Klick auf “Mir sind die Risiken bewusst und ich möchte trotzdem fortfahren” möglich.

Weitere Features

Neben dem eigentlichen Virenschutz bietet Bitdefender Antivirus Plus noch weitere Features an.

Safepay

Bei Safepay handelt es sich um einen virtuellen Desktop, der komplett vom regulären Desktop getrennt ist. Innerhalb dieses Desktops kommt ein speziell gehärteter Browser zum Einsatz. Durch Prozessisolation soll Safepay vor Keyloggern, Spyware und der Aufnahme von Screenshots schützen. Außerdem kommt ein virtuelles Keyboard zum Einsatz, was sogar gegen Hardware-Keylogger schützen soll. Optional kann bei jeder Safepay-Sitzung automatisch Bitdefender VPN genutzt werden. Beim Besuch von Bankwebseiten und anderen sensitiven Webseiten bietet Bitdefender an, die Webseite einmalig oder immer via Safepay zu öffnen.

Passwortmanager

Der eingebaute Passwortmanager kann Passwörter, Kreditkartendaten, persönliche Informationen, WLAN-Passwörter und Passwörter für Applikationen speichern. Wie üblich muss ein Masterpasswort zur Nutzung eingerichtet werden. Zusätzliche Sicherheitsmethoden wie ein Keyfile oder andere Möglichkeiten werden nicht geboten. Innerhalb des Passwortmanagers können verschiedene Datenbanken angelegt werden, die “Geldbörsen” genannt werden. Bei jeder Geldbörse kann entschieden werden, ob diese ausschließlich lokal gespeichert oder mit anderen Geräten synchronisiert werden soll. Ein nettes Addon, aber wer einen richtigen Passwortmanager sucht sollte sich eher bei KeePass und Co. umsehen.

VPN

Ebenfalls enthalten ist ein VPN-Feature, welches jedoch zuerst nachinstalliert werden muss. Ohne Kosten bietet Bitdefender 200 MByte pro Tag und Gerät. Ein nettes Gimmick, aber für eine ernsthafte Benutzbarkeit leider viel zu wenig. Davon abgesehen setzt das Bitdefender-VPN auf den VPN-Provider Hotspot Shield, welcher ähnlich wie NordVPN immer wieder negativ in den Schlagzeilen landet.

Dienstprogramme und Einstellungen

Eine weitere Funktionalität ist die Nutzung von verschiedenen Profilen. Anhand der ausgeführten Anwendungen kann damit automatisch das zugeordnete Profil gestartet werden. So verhindert das Spielprofil z.B. nervige Unterbrechungen während dem Spielen.

Schade finde ich, dass Sonderangebote und weitere Empfehlungen standardmäßig aktiv sind und manuell vom Nutzer deaktiviert werden müssen.

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Bitdefender Antivirus Plus eine gute Wahl ist. Die Software bietet eine aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche und arbeitet sehr ressourcenschonend. Der Virenscan arbeitet schnell und wirkt sich nur geringfügig auf die Systemperformance aus. Der wichtigste Aspekt eines Antivirus bleibt jedoch der Virenschutz und hier kann Bitdefender auf ganzer Linie überzeugen. Zahlreiche externe Tests haben eine sehr gute Schutzwirkung attestiert. Die wenigen Negativpunkte (Kontenzwang, unseriöses VPN und voreingestellte Werbung) fallen kaum ins Gewicht bzw. können via Konfiguration ausgeräumt werden.

Tobi

Hallo, mein Name ist Tobias und ich habe diesen Blog im April 2009 ins Leben gerufen. Seitdem blogge ich hier über Software, Internet, Windows und andere Themen, die mich interessieren. SSDblog ist mein zweiter Blog, indem es rund um das Thema SSDs geht. Ich würde mich freuen, wenn ihr meinen Feed abonniert oder mir auf Twitter und Facebook folgt.

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