Stellar Migrator for Exchange im Test – tolles E-Mail-Migrationstool

Wenn in Unternehmen Fusionen, Rebrandings oder interne Umstrukturierungen anstehen, ist die IT oft die erste Abteilung, die unter Druck gerät. Ganz oben auf der To-Do-Liste steht fast immer die E-Mail-Infrastruktur: Postfächer müssen migriert werden – zuverlässig, sicher und möglichst ohne Ausfälle.
Microsoft bietet zwar eigene Möglichkeiten zur Migration, doch diese erfordern in der Regel tiefes PowerShell-Know-how, viel Vorarbeit und manuelles Mapping. Fehler sind dabei schnell passiert und können gravierende Folgen haben.
Genau an diesem Punkt setzt Stellar Migrator for Exchange an. Die Software will den Prozess vereinfachen, beschleunigen und vor allem sicherer machen – egal, ob es sich um eine klassische Exchange-zu-Exchange-Migration handelt oder um einen Wechsel in die Cloud (Microsoft 365). Ich habe mir das Tool im Detail angeschaut und getestet.
Unterstützte Szenarien
Ein großer Pluspunkt: Stellar Migrator deckt gleich mehrere typische Migrationsszenarien ab:
- Exchange On-Premises zu Microsoft 365 (Office 365)
Der wohl häufigste Anwendungsfall, wenn Unternehmen von einer lokalen Infrastruktur in die Cloud wechseln. - Exchange zu Exchange
Sinnvoll bei Version-Upgrades, Hardware-Ablösungen oder einer neuen AD-Domäne. - Microsoft 365 Tenant-zu-Tenant Migration
Kommt bei Fusionen und Übernahmen zum Einsatz, wenn zwei bestehende Cloud-Umgebungen zusammengeführt werden müssen. - Hybride Szenarien
Auch Mischumgebungen (Hybrid-Deployments) können schrittweise migriert werden.
Damit deckt die Software die meisten praxisrelevanten Situationen ab, in denen ein Unternehmen mit Postfachmigrationen konfrontiert wird.
Funktionsumfang im Detail Die wichtigsten Features auf einen Blick:
Der Funktionsumfang von Stellar Migrator for Exchange ist vielseitig und deckt nahezu jedes Migrationsszenario ab (siehe vorheriger Abschnitt). Neben primären Postfächern lassen sich auch Archivpostfächer und öffentliche Ordner übertragen – ohne aufwendige Skripte oder zusätzliche Tools.
Ein großer Vorteil ist die Delta-Migration, bei der nur neue oder geänderte Daten verschoben werden. So werden doppelte Inhalte vermieden und die Übertragung bleibt effizient. Darüber hinaus bietet die Software Filtermöglichkeiten nach Datumsbereichen und Ordnern, um den Migrationsumfang präzise zu steuern, sowie die Option, wichtige Postfächer zu priorisieren.
Für Anwender bedeutet das Zero Downtime: E-Mails können auch während der Migration gesendet und empfangen werden. Das automatische Mailbox-Matching reduziert den manuellen Aufwand erheblich, und dank der Re-Run-Funktion lassen sich fehlgeschlagene Migrationen ohne Datenverlust erneut starten. Ergänzt wird dies durch Mehrsprachigkeit und End-to-End-Verschlüsselung, sodass die Migration sicher, flexibel und international einsetzbar ist.
Ein wichtiger Sicherheitsaspekt von Stellar Migrator for Exchange ist, dass die gesamte Migration lokal in der eigenen Umgebung durchgeführt wird. Anders als bei Cloud-basierten Lösungen werden die Postfachdaten nicht über externe Server oder Drittanbieter-Dienste geleitet. Stattdessen erfolgt die Übertragung direkt zwischen Quell- und Zielsystem, vollständig verschlüsselt und unter der Kontrolle der eigenen IT. Das sorgt nicht nur für höchste Datensicherheit, sondern erleichtert auch die Einhaltung von Compliance-Richtlinien.
Praxiserfahrung: Migration Schritt für Schritt
Im Test wurde ein On-Premise-Exchange 2019 mit rund 6 Postfächern zu Microsoft 365 migriert. Der Ablauf:
Im folgenden Abschnitt zeige ich euch, wie eine Migration von Exchange zu Office 365 abläuft:
- Installaton & Start
Der Download von Stellar Migrator for Exchange ist nur rund 23 Mbyte groß. Nach dem Download kann die Software direkt installiert und gestartet werden. - Neuen Migrationsjob anlegen
In der Software kann direkt ein neuer Migrations-Job erstellt werden. Daüfr müsst ihr einen Namen vergeben und die Quelle und das Ziel für die Migration definieren. In meinem Test war das von Exchange zu Microsoft 365. - Postfachtypen wählen
Im nächsten Schritt wird definiert, ob primäre Postfächer, Archive oder öffentliche Ordner migriert werden sollen. - Quelle (Exchange) verbinden
Die Verbindung mit dem Exchange Server kann ber Autodiscover oder manueller Angabe (Servername/IP + Credentials) erfolgen. Um zum nächsten Schritt springen zu können, muss die Verbindung erfolgreich getestet werden (Button “Validate). - Quell-Postfächer laden
Jetzt können die Quell-Postfächer ausgewählt werden. Bei vielen Postfächern kann auch mit einem CSV-Import gearbeitet werden. - Ziel (Microsoft 365) verbinden
Die Verbindung zu Microsoft 365 kann entweder als automatische App-Registrierung (Login mit Global-Admin; das Tool legt die erforderlichen App-Registrierungen und Berechtigungen in Entra ID automatisch an) oder als manuelle Registrierung (Client-ID, Tenant-ID, und Secret eintragen) erfolgen. - Ziel-Postfächer definieren
Hier sieht man, welche Ziel-Postfächer bei Microsoft 365 existieren. Auch hier kann mit einem CSV-Import gearbeitet werden. - Mailbox-Mapping
Das automatische Mapping funktioniert über die Mailbox-ID oder über die E-Mail-Adresse. Alternativ kann aber auch eine manuelle Zuordnung erfolgen, beispielweise bei abweichenden Namen oder fehlenden Übereinstimmungen. - Filter und Optionen setzen
Mit Hilfe der Filter lässt sich definieren, welche Elemente genau migriert werden können. Der Datumsfilter hilft dabei, wenn beispielsweise nur Elemente ab einem bestimmten Datum übernommen werden sollen. Mit dem Elementfilter könnt ihr angeben, ob nur E-Mails oder auch Kalender, Kontakte, etc. übernommen werden sollen. Bei den Optionen lässt sich festlegen, wieviele Postfächer gleichzeitig migriert werden sollen (je nach Bandbreite & Systemressourcen).- Stellar Migrator for Exchange – Migration Job 8
- Stellar Migrator for Exchange – Migration Job 9
- Stellar Migrator for Exchange – Migration Job 10
- Migration starten
Jetzt erscheint die Zusammenfassung und ihr könnte euren Job nochmal überprüfen oder Änderungen vornehmen. Wenn alles passt, kann die Migration gestartet werden. - Nachbearbeitung & Kontrolle
Fertig migrierte Postfächer werden auf “Completed” gesetzt. Diese könnt ihr nun in Microsoft 365 prüfen, ob alle Daten korrekt übernommen wurden. Ebenfalls lässt sich ein Migrationsbericht generieren, der eine Übersicht des gesamten Jobs bietet. Falls eine Nachsynchronisation notwendig ist, könnt ihr vom Hauptfenster jederzeit einen Delta-Sync durchführen.
Fazit
Stellar Migrator for Exchange überzeugt im Test als leistungsstarkes Werkzeug für nahezu jede Migrationssituation: von klassischen Exchange-Upgrades über Cloud-Migrationen bis zu komplexen Tenant-to-Tenant-Szenarien. Besonders die Delta-Migration, die Zero-Downtime-Strategie und die benutzerfreundliche Oberfläche machen es zu einer klaren Empfehlung für IT-Administratoren.
Aktuell einziger Wermutstropfen ist, dass die Postfächer im Ziel-Tenant bzw. Ziel-System bereits existieren müssen. Das Tool erstellt keine neuen Benutzerkonten automatisch. Dieses Feature ist aber bereits in Planung und wir bald in einer neuen Version verfügbar sein.
Für Unternehmen, die ihre Mail-Infrastruktur modernisieren oder konsolidieren wollen, ist das Tool eine effiziente und sichere Alternative zu manuellen Verfahren – und spart dabei Nerven, Zeit und letztlich auch Geld.
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