Kategorie: Hardware

Custom ROM auf Xiaomi Smartphones installieren

Xiaomi Logo

Nach rund einem Jahr mit dem Xiaomi Redmi Note 5 stand bei mir ein Smartphone-Wechsel an. Da ich unbedingt ein kompakteres Smartphone haben wollte, bin ich schlussendlich beim Xiaomi Mi 9 SE gelandet. Zähneknirschend habe ich den relativ kleinen Akku (3.070 mAh) und die fehlende Benachrichtigungs-LED akzeptiert. Ein Smartphone, welches zu 100 Prozent alle gewünschten Features beinhaltet und gleichzeitig noch halbwegs erschwinglich ist, existiert sowieso nicht ;-)

In den letzten Wochen wurden die ersten Custom ROMs für das Xiaomi Mi 9 SE veröffentlicht und die gravierendsten Probleme behoben. Nachdem beim Remi Note 5 der Support für LineageOS eingestellt wurde, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, anderen ROMs eine Chance zu geben. Für das Mi 9 SE existieren aktuell sowieso noch nicht viele Alternativen, weshalb ich mich für crDroid entschieden habe. crDroid basiert auf AOSP bzw. LineageOS , bringt aber zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten aus einigen anderen ROMs mit.

Nachfolgend möchte ich kurz das Vorgehen beschreiben, wie ihr auf ein neues Smartphone von Xiaomi eine beliebige Custom ROM bekommt. Wie oben bereits erwähnt, beziehe ich mich dabei auf crDroid und das Mi 9 SE. Das Vorgehen sollte aber bis auf kleine Anpassungen für alle neuen Xiaomi-Smartphones und für viele andere Custom ROMs gültig sein.

Bootloader entsperren

Zunächst muss der Bootloader eures Xiaomi-Smartphones entsperrt werden. Denkt daran, dass dabei all eure Daten auf dem Smartphone gelöscht werden. Wer das Gerät also bereits genutzt hat, sollte vorher dem Entsperren des Bootloaders ein Backup anfertigen.

Hier die einzelnen Schritte zum Bootloader Entsperren in einer kurzen Übersicht:

  1. Voraussetzung ist ein funktionierendes “adb” und “fastboot”. Empfehlen kann ich den 15 seconds ADB Installer.
  2. Mi-Account erstellen und mit diesem auf dem Smartphone anmelden. Unter MIUI 10 funktioniert das folgendermaßen:
    1. Einstellungen -> Mein Gerät
    2. Mehrmals auf den Punkt “MIUI-Version” klicken, bis die Entwickleroptionen freigeschaltet werden.
    3. Dann zu “Einstellungen” -> “Kategorie System & Gerät -> Weitere Einstellungen” -> “Entwickleroptionen”.
    4. Unter “Mi Entsperr-Status”mit eurem Mi-Account einloggen.
  3. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Wartezeit, welche bis zu 360 Stunden (15 Tage) betragen kann. Bei mir waren es erfreulicherweise nur 7 Tage. Wie lange es bei euch dauert, seht ihr im nächsten Schritt.
  4. Mi Unlock Tool downloaden (neueste Version direkt von Xiaomi).
  5. Mi Unlock Tool starten. Anschließend mit eurem Mi-Account anmelden.
  6. Smartphone ausschalten, per USB mit eurem PC verbinden und in den Fastboot-Modus starten (volume down und Power-Taste gleichzeitig drücken).
  7. Versuchen das Smartphone zu entsperren. Jetzt sollte euch die Wartezeit angezeigt werden.
  8. Nach der Wartezeit erneut mit Schritt 5 beginnen. Solltet ihr einen Fehler bekommen, könnt ihr evtl. auch eine ältere Version des Mi Unlock Tools probieren. Bei mir hatte die neueste Version nicht funktioniert, Version 2.3.803.10 aber problemlos.

    Mi Unlock

Custom Recovery (TWRP) installieren

Sobald der Bootloader entsperrt ist, muss im zweiten Schritt das Custom Recovery TWRP (Team Win Recovery Project) installiert werden. Die aktuelle TWRP-Version für euer Gerät findet ihr entweder direkt auf der TWRP-Homepage oder im xda-Forum.

  1. Smartphone im Fastboot-Modus starten (volume down und Power-Taste gleichzeitig drücken) und via USB mit eurem PC verbinden.
  2. Prüfen ob das Gerät korrekt erkannt wird:
    fastboot devices
  3. TWRP-Recovery flashen. Der erste Befehl ist nur notwendig, wenn euer TWRP in einem separaten Ordner liegt.
    cd C:\Users\USERNAME\Desktop
    fastboot flash recovery twrp-3.3.1-7a-Mi9SE.img

    Auf keinen Fall “fastboot boot …” nutzen, da ansonsten die Verschlüsselung beschädigt wird und ihr zur Reparatur “data” neu formatieren müsstet.
  4. TWRP-Recovery booten (volume up und Power-Taste gleichzeitig drücken) und warten bis TWRP geladen ist.
  5. Modifizierung des Dateisystems erlauben.

Custom ROM installieren

Zwei Drittel sind schon geschafft, jetzt folgt das Flashen der Custom ROM (in meinem Fall crDroid) und Co. Zunächst müsst ihr ein paar Downloads tätigen und die Dateien auf das Smartphone legen. Das Kopieren auf das Smartphone sollte auch direkt unter TWRP funktionieren.

Jetzt könnt ihr loslegen.
  1. In TWRP Recovery booten (volume up und Power-Taste gleichzeitig drücken).
  2. Im Recovery den Punkt “Wipe“ aufrufen, dann den Button “Format Data” klicken. Anschließend “Swipe to Factory Reset ausführen” und erneut in TWRP Recovery booten.
  3. Neue Firmware installieren, dabei müsst ihr auf eine kompatible Version achten, Stichwort Anti-Rollback. Wenn das Custom ROM keine vendor.img enthält, müsst ihr diese zusätzlich installieren.
  4. Custom ROM (crDroid) installieren.
  5. Open GApps installieren.
  6. Smartphone neustarten (Reboot –> System).*
  7. ROM einrichten.
  8. Erneut in TWRP Recovery booten.
  9. Root (Magisk) und ggf. Kernel installieren.
  10. Smartphone neustarten (Reboot –> System).
  11. (optional) Magisk Manager einrichten.

*Bei einem Boot-Loop muss eine weitere Datei (vbmeta.img) via Fastboot geflasht werden, um den Loop zu beheben.

fastboot --disable-verity --disable-verification flash vbmeta vbmeta.img

Größenvergleich von Smartphones

Beim Kauf von Smartphones ist die Größe ein wichtiger Faktor. Dies gilt sowohl für die Größe des Displays als auch die Größe des gesamten Geräts. In Zeiten von immer größer werdenden Smartphones, suchen immer mehr User nach kompakten Modellen.

Ohne Zweifel ist ein Größenvergleich von verschiedenen Modellen in der Realität am sinnvollsten. Doch dies ist aus unterschiedlichen Gründen oft nicht möglich. Für einen ersten Eindruck ist dies aber auch gar nicht notwendig. Hier kann ich euch den Größenvergleich von phoneArena.com empfehlen. Dieser hat im Vergleich zu ähnlichen Angeboten den Vorteil, dass neue Smartphones schnell aufgenommen werden. Des Weiteren kann die Anzeige auf dem Bildschirm so justiert werden, dass diese 1:1 der realen Größe entspricht.

Nach dem Hinzufügen der gewünschten Smartphones können diese entweder nebeneinander oder übereinander angezeigt werden. Außerdem wird die Seitenansicht eingeblendet, die unter anderem Aufschluss darüber gibt, wie weit die Kamera heraussteht.

Kategorien: Internet Smartphones

Laserdrucker drückt sich ums Drucken: Sauberkeit hilft manchmal

Die Zeiten, in denen Laserdrucker für Privatkunden unerschwinglich gewesen sind, sind natürlich seit Jahren vorbei. So nutze ich selbst etwa den preisgünstigen Brother HL-2130. Jener kann zwar nur monochromatisch drucken und ist für Bilder generell weniger prädestiniert, für Texte oder auch Diagramme ist er aber in meinem Nutzungsalltag eine super Sache. Die Vorteile gegenüber Tintenstrahldruckern liegen auf der Hand, da man eben deutlich länger mit einem Toner auskommt. Wer viel druckt, macht mit einem Laserdrucker also eventuell ein gutes Geschäft.

Allerdings kann auch so ein Laserdrucker leider so seine Macken entwickeln. Ich kaufe beispielsweise immer alternative Tonerkartuschen für mein Modell, da mir die Herstellervarianten zu teuer sind. Das führt dazu, dass bei mir bei manchen Ersatz-Tonern trotz frisch vorgenommenem Wechsel der Toner als leer angezeigt wurde. Ein bisschen tricksen, etwa durch Neustarts und Resets, half dann in der Regel. Irgendwie weiß man sich ja zu helfen.

Auch vorher setzte ich bereits auf einen anderen Laserdrucker: den ebenfalls verhältnismäßig günstigen Samsung ML-2010R. Mein aktuelles Modell von Brother gefällt mir jedoch noch eine Ecke besser, da das Papier innen liegt und somit nicht so leicht einstauben kann. Denn da wären wir bei einem Problem, dass gerade dann auftreten kann, wenn das Papier außen liegt und man vielleicht (so wie ich damals) den Schutzaufsatz verbummelt oder versehentlich demoliert hat. Setzt sich nämlich zu viel Staub im Laserdrucker ab, kann man auch hier schlechte Druckergebnisse bekommen.

Was passiert dann? Man kennt es von Tintenstrahldruckern, aber auch beim Laserdrucker kann es durch zu viel Schmutz passieren: Streifen zeigen sich auf ausgedruckten Seiten. Macht das Ergebnis zwar vielleicht nicht komplett unleserlich, in einen Briefumschlag stecken mag man es aber auch nicht mehr. Dann muss man ran und z. B. die Bildtrommel säubern. Dabei muss man wiederum auch Vorsicht walten lassen, denn wenn man sich dabei den Drucker zerstört, hat man statt eines schlechten Druckergebnisses am Ende gar keines mehr.

Mir ist es auch mal passiert, dass ich versehentlich, kennt wohl jeder, einen Druckvorgang aus Ungeduld unbeabsichtigt mehrfach startete. Hastig wollte ich dem gierigen Drucker vorher das Papier entziehen, um noch einmal alles neu zu starten und das Gerät vorher auszuknipsen. Wenn dann Papier schon eingezogen wurde und ein Stück abreißt beim Herausziehen, kann das ebenfalls Probleme geben. Je nachdem, wie gut man da an die Komponenten herankommt, muss man auch da ran und nachhelfen. Manchmal bemerkt man das Problem auch erst später. Papierreste können z. B. dafür sorgen, dass ein schiefes Druckbild erhaltet.

So ein Laserdrucker besteht dabei aus mehreren Komponenten, die man eigentlich alle regelmäßig säubern sollte. Aber mal ehrlich: Macht im Alltag natürlich kein Mensch. Man fängt an am Gerät zu fummeln, sobald es Probleme gibt. Solange alles funktioniert, lässt man den Dingen seinen Lauf. Eigentlich müsste man aber auch die Fixiereinheit sowie den Koronadraht regelmäßig säubern. Letzterer sollte eigentlich automatisch etwas gereinigt werden, wenn man den Toner austauscht. Muss aber nicht immer zu 100 % klappen.

Nicht immer muss man direkt Panik schieben und auf Gewährleistung oder Garantie pochen – oder, wenn nach Ablauf Schwierigkeiten auftreten, direkt ein neues Gerät anschaffen. Es kann im Falle des Falles auch ausreichen, den Laserdrucker einmal komplett zu säubern. Auch wenn der Drucker generell schmiert, kann eine Reinigung eventuell Abhilfe schaffen. Dabei den Toner bzw. die Kartusche herauszuziehen, mal genauer zu betrachten und auf Verschmutzungen zu prüfen bzw. gegebenenfalls zu reinigen, schafft eventuell schon Abhilfe.

Falls ihr einen Laserdrucker besitzt und Probleme mit dem Druckbild habt: Weitere Tipps und Anleitungen zum Reinigen eines Laserdruckers erhaltet ihr hier. Generell solltet ihr dabei natürlich beim Reinigen Vorsicht walten lassen: Trennt den Drucker vom Stromnetz und gebt ihm Zeit vollständig abzukühlen. So ein Laserdrucker kann viel Hitze entwickeln und damit ist nicht zu spaßen. Jedes Modell ist dabei natürlich etwas anders in den einzelnen Komponenten aufgebaut, was die Einheiten im Inneren, den Einsatz des Toners und das Papierfach betrifft. Generell nehmt möglichst viel auseinander, reinigt es gründlich und seid vorsichtig, wenn ihr es wieder zusammenbaut. Der obige Link geht da etwas mehr ins Detail, als ich es hier könnte, vielleicht hilft das also ja dem ein oder anderen weiter.

Seitdem ich einen Laserdrucker besitze, würde ich, auch wenn ich wie gesagt durch Verwendung meiner alternativen Ersatz-Toner schon kleinere Probleme hatte, nicht mehr zu Tintenstrahl-Modellen zurückwollen. Würde ich viel in Farbe drucken, sähe das zwar aufgrund der dann doch höheren Anschaffungskosten anders aus, momentan bin ich mit meinem eigenen Modell aber voll und ganz zufrieden.

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Raspberry Pi – Ein Blick auf den Stromverbrauch

Raspberry Pi Logo

Der Raspberry Pi kann für eine Vielzahl von Projekten verwendet werden und zeichnet sich durch eine ausreichende Performance und einen geringen Stromverbrauch aus. Doch was bedeutet ein geringer Stromverbrauch genau? Falls der Raspberry Pi mit Akkus betrieben oder als Server verwendet wird und rund um die Uhr läuft, ist es wichtig genaue Werte zu kennen.

Ich habe den aktuellen Raspberry Pi 3B+ genauer unter die Lupe genommen und liefere euch ein paar Werte. Alle Messungen wurden ohne Monitor, Tastatur und Maus durchgeführt. Als Betriebssystem kam das aktuelle Raspbian Stretch Lite (13.11.2018) zum Einsatz.

Raspberry Pi 3B+ Status Stromverbrauch
Idle (kein Ethernet oder WLAN) 1,6 W
Idle (WLAN) 1,9 W
Idle (Ethernet 100 MBit/s) 1,8 W
Idle (Ethernet 1 GBit/s) 2,1 W
Idle (Ethernet 1 GBit/s + WLAN) 2,4 W
stress –cpu 1 (Ethernet 1 GBit/s) 3,2 W
stress –cpu 2 (Ethernet 1 GBit/s) 3,9 W
stress –cpu 3 (Ethernet 1 GBit/s) 4,6 W
stress –cpu 4 (Ethernet 1 GBit/s) 5,2 W

Zusammengefasst benötigt der Raspberry Pi 3B+ im Leerlauf 1,6 Watt. WLAN zusätzlich macht 0,3 Watt aus, LAN je nach Geschwindigkeit 0,2 Watt (100 MBit/s) oder 0,5 Watt (1 GBit/s).

Stromverbrauch minimieren

Insbesondere beim mobilen Einsatz mit Batterien oder Akku ist eine möglichst lange Laufzeit wünschenswert. Mit einigen kleinen Tweaks kann der Stromverbrauch weiter reduziert und damit gleichzeitig die Laufzeit erhöht werden. Nichtsdestotrotz sollte man sich die Frage stellen, ob ein Raspberry Pi Zero W oder ein anderes älteres Modell eine bessere Alternative wären.

HDMI

Wenn kein Bildschirm verwendet wird, kann der HDMI-Port on-the-fly deaktiviert werden:

sudo tvservice -o

Dies spart ca. 20 mA, also 0,1 Watt. Wenn HDMI automatisch deaktiviert werden soll, kann dies z.B. über die “/etc/rc.local” erfolgen. Vor “exit 0” ergänzt man folgendes in der Datei:

# Disable HDMI
/usr/bin/tvservice -o

Eine schönere Alternative ist dies aber über die Datei “/boot/config.txt” zu erledigen:

disable_splash=1
hdmi_blanking=1
hdmi_ignore_hotplug=1
hdmi_ignore_composite=1

Damit die Änderungen aktiv werden ist ein Neustart notwendig.

LEDs

Des Weiteren können die Aktivitäts- und Power-LED deaktiviert werden. Dies geschieht ebenfalls über Einträge in der “/boot/config.txt“:

# Disable the ACT LED.
dtparam=act_led_trigger=none
dtparam=act_led_activelow=off

# Disable the PWR LED.
dtparam=pwr_led_trigger=none
dtparam=pwr_led_activelow=off

Nach einem Neustart lassen sich hier pro LED rund 5 mA sparen, insgesamt also 10 mA oder 0,05 Watt.

Bluetooth & WLAN

Die integrierte WLAN-Funktionalität kann im laufenden Betrieb deaktiviert werden:

sudo ifconfig wlan0 down

Wer WLAN und Bluetooth automatisch immer deaktiviert haben möchte, kann dies wiederrum über die “/boot/config.txt” erledigen:

# Disable Bluetooth and Wifi
dtoverlay=disable-wifi
dtoverlay=disable-bt

Darüber hinaus können nun die Services deaktiviert werden.

# Disable Services
sudo systemctl disable wpa_supplicant.service
sudo systemctl disable hciuart.service
sudo systemctl disable bluealsa.service
sudo systemctl disable bluetooth.service

Da die Services nun deaktiviert sind, werden die entsprechenden Kernelmodule auch nicht mehr benötigt. Diese können über die Datei “/etc/modprobe.d/raspi-blacklist.conf” entfernt werden. Dazu muss folgendes innerhalb der Datei ergänzt werden:

# Disable Bluetooth
blacklist btbcm
blacklist bnep
blacklist bluetooth
 
# Disable Wifi
blacklist 8192cu

USB & Ethernet

Einen wirklich großen Effekt erzielt die Deaktivierung des USB-Chips. Damit lassen sich rund 200 mA, respektive 1 Watt einsparen. Allerdings muss einem bewusst sein, dass damit automatisch auch das Ethernet deaktiviert ist, WLAN funktioniert aber weiterhin.

sudo echo '1-1'|sudo tee /sys/bus/usb/drivers/usb/unbind

Hat das Betriebssystem Einfluss auf den Stromverbrauch?

Angeregt durch einen Kommentar von tux. habe ich mir zudem den Stromverbrauch unter NetBSD / FreeBSD / OpenBSD angesehen. Leider wird der neue Raspberry Pi 3B+ noch nicht von allen BSD-Betriebssystemen vollständig unterstützt, sodass das Gerät nicht automatisch bootet und keine IP-Adresse per DHCP bezieht. In diesem Fall ist die Installation etwas aufwändiger. Abhilfe schafft entweder eine Tastatur und ein Bildschirm oder der Consolen-Zugang mit einem USB to TTL Serial Cable.

NetBSD / FreeBSD

Von NetBSD gibt es ein speziell auf Raspberry Pis angepasstes Image, den Download-Link findet ihr in Zeile 14. Zu beachten ist, dass das integrierte WLAN des Raspberry Pi 3B+ unter BSD aktuell nicht funktioniert.

Bei FreeBSD verwendet ihr am besten FreeBSD-12.0-RELEASE  oder FreeBSD-13.0-CURRENT. Hier gibt es jeweils spezielle Versionen (-RPI3) für den aktuellen Pi, die out-of-the-box laufen. Allerdings funktioniert auch hier das WLAN mangels entsprechendem Treiber nicht.

Raspberry Pi 3B+ Status Raspbian NetBSD FreeBSD
Idle (kein Ethernet oder WLAN) 1,6 W 1,9 W 1,7 W
Idle (Ethernet 100 MBit/s) 1,8 W 2,1 W 1,9 W
Idle (Ethernet 1 GBit/s) 2,1 W 2,5 W 2,2 W

Insgesamt betrachtet liegt der Stromverbrauch unter NetBSD und FreeBSD leicht höher als bei Raspbian.

Weitere Messungen

Alternative Messergebnisse inklusive Vergleichsmessungen zu älteren Raspberry-Pi-Modellen findet ihr bei RasPi.TV und Raspberry Pi Dramble.

Raspberry Pi – Inbetriebnahme und Basisinstallation

Raspberry Pi Logo

Der Raspberry Pi ist wohl der bekannteste und auch beliebteste Einplatinencomputer weltweit. Im Smart Home kommt er oft zum Einsatz, da er für fast alle Projekte genügend Leistung liefert und gleichzeitig einen geringen Stromverbrauch aufweist. In diesem Artikel möchte ich euch zeigen, wie ihr den Raspberry Pi mit einer Basisinstallation bzw. -konfiguration in Betrieb nehmen könnt. Darauf aufbauend lassen sich viele spannende Projekte (unbound, Pi-hole, EDOMI, openHAB, ioBroker, usw.) mit dem kleinen Computer realisieren.

Hardware

Zur Grundausstattung, damit der Raspi in Betrieb genommen werden kann, gehören neben dem Raspberry Pi ein passendes Netzteil und eine Speicherkarte. Ein Bildschirm und eine Tastatur sind im Normalfall nicht notwendig, dazu aber später mehr. Meine Hardwarekomponenten sehen beispielsweise folgendermaßen aus:

Als Alternative zum offiziellen Micro-USB-Netzteil kann selbstverständlich auch ein anderes Netzteil mit 2,5A/5V verwendet werden. Allerdings möchte ich erwähnen, dass es bei USB-Netzteilen bzw. Handyladegeräten teilweise zu Problemen kommt, Stichwort Undervolt-Icon. Das hängt damit zusammen, dass viele Netzteile eine Spannung von 4,9V oder genau 5V am Micro-USB-Stecker liefern. Durch die Bauelemente zur Spannungsregelung auf dem Raspberry Pi führt das aber dazu, dass beim Raspi lediglich 4,7 – 4,8V ankommen, was zu wenig ist. Das offizielle Netzteil liefert am Ausgang 5,1V, wodurch beim Raspi ausreichende 4,9A anliegen. Wer seinen Raspberry Pi 3B+ via PoE betreiben möchte, kann sich den offiziellen PoE-HAT ansehen.

Beim Speicher solltet ihr darauf achten, dass die microSD-Karte den Standard UHS-I unterstützt, sonst bremst ihr euren Pi unnötig aus. Schnellere Karten sind aber auch nicht sinnvoll, da der Minicomputer davon nicht profitiert. Der Speicherplatz sollte mindestens 8 GByte betragen. Bei den aktuellen Preisen, bei denen selbst 32 GByte unter 10 Euro inklusive Versand erhältlich sind, setze ich aber auf mindestens 32 GByte.

Software

Update 08.12.2020: Raspbian Buster in Raspberry Pi OS umbenannt.
Update 06.11.2019: Artikel auf Raspbian Buster angepasst.

Die empfohlene Linux-Distribution für den Raspberry Pi ist Raspberry Pi OS (früher Raspbian). Die aktuelle Version basiert auf Debian 10 Stable (Buster), hat aber einige Anpassungen für den Minicomputer an Bord. Das ist auch der Grund, warum ihr das Betriebssystem immer direkt bei der Raspberry Pi Foundation herunterladen solltet. Raspberry Pi OS ist in drei Varianten erhältlich:

Für viele Projekte genügt das aufs Nötigste reduzierte Raspberry Pi OS Lite. Sofern möglich bevorzuge ich immer die Lite-Variante.

Installation

Mittlerweile empfehle ich die Nutzung des offiziellen Raspberry Pi Imager.

Die Vorstellung des Tools und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Screenshots findet ihr hier: Raspberry Pi – Installation mit Raspberr Pi Imager

Die Installation von Raspberry Pi OS auf die microSD-Karte kann mit verschiedenen Methoden durchgeführt werden. Anfänger können auf NOOBS (New Out Of the Box Software) zurückgreifen, welches das gewünschte Betriebssystem vollautomatisch herunterlädt und auf die microSD-Karte packt. Nichtsdestotrotz empfehle ich den “manuellen” Weg, der nicht viel mehr Aufwand bedeutet.

Nach dem Herunterladen der gewünschten Raspberry Pi OS-Version, kann diese unter Windows, Linux oder macOS mit dem Tool Etcher auf die microSD-Karte installiert werden. Das Ganze geht schnell und ist quasi selbsterklärend. Etcher starten, das Raspberry Pi OS -Image- bzw. -ZIP auswählen, anschließend die microSD-Karte angeben und zum Abschuss auf den Button “Flash!” klicken.

Etcher

Alternativ existieren noch weitere Möglichkeiten, die in den offiziellen Anleitungen der Raspberry Pi Foundation beschrieben sind:

Unter Linux und macOS können die Boardmittel genutzt werden. Unter Windows existiert mit dem Tool Win32 Disk Imager eine Alternative zu Etcher, die aber fast identisch funktioniert. Nachdem die Image-Datei und die microSD-Karte als Ziel-Laufwerk angegeben wurden, kann Raspberry Pi OS mit einem Klick auf die microSD-Karte geschrieben werden.

Win32 Disk Imager

Einrichtung / Grundkonfiguration

Nachdem Raspberry Pi OS auf der microSD-Karte installiert wurde, müsst ihr dort auf die Partition “/boot” zugreifen. Unter Windows wird die Boot-Partition als separates Laufwerk angezeigt. Direkt darunter solltet ihr eine neue Datei mit dem Namen “ssh” anlegen. Dies ist notwendig, damit ihr via SSH auf euren Raspberry Pi zugreifen könnt. Das Vorhandensein einer Tastatur und eines Bildschirms ist nicht notwendig.

Grundsätzlich solltet ihr das Gerät wenn möglich via LAN verbinden. Diese Variante ist stabiler als WLAN und bringt niedrigere Latenzzeiten als zusätzlichen Bonus mit. Falls ihr kein LAN nutzen könnt oder einen Raspberry Zero W ohne LAN-Anschluss habt, müsst ihr auf der Boot-Partition noch eine zweite Datei namens “wpa_supplicant.conf” erstellen. Anschließend folgenden Inhalt in die Datei einfügen. Vergesst nicht die SSID und das WLAN-Passwort anzupassen.

ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev
update_config=1
country=DE
network={
    ssid="<SSID Ihres WLAN>"
    psk="<WLAN-Passwort>"
    key_mgmt=WPA-PSK
}

Im nächsten Schritt steckt ihr eure microSD-Karte in den Raspberry Pi. Anschließend verbindet ihr euren Pi mit dem Netzwerk (bei LAN) und schließt die Stromversorgung an. Innerhalb einer Minute ist der Minicomputer betriebsbereit und sollte via DHCP eine IP-Adresse bekommen haben, sofern in eurem Netzwerk ein DHCP-Server läuft (üblicherweise euer Internet-Router). Dort könnt ihr die vergebene IP einsehen. Bei einer FRITZ!Box findet ihr die benötigte Information unter “Heimnetz –> Netzwerk”. Darüber hinaus sollte das Gerät auch über den Hostnamen “raspberrypi” erreichbar sein.

Jetzt kann die erste Verbindung zum Raspberry Pi via SSH aufgebaut werden. Unter Windows könnt ihr neben PuTTY auch KiTTY oder unter Windows 10 sogar die PowerShell nutzen. Bei Linux oder macOS einfach eine Konsole öffnen und den Befehl “ssh pi@IP-Adresse” verwenden. Die Standard-Zugangsdaten lauten User “pi” und Passwort “raspberry“.

Als Erstes ändert Ihr direkt das Standard-Passwort mit dem Befehl:

passwd

Daraufhin werden das Betriebssystem und die Pakete auf den aktuellen Stand gebracht. Das kann bis zu einer Viertelstunde dauern.

sudo apt update
sudo apt upgrade
sudo rpi-update
sudo apt dist-upgrade

Danach ist euer Raspberry Pi auf dem neuesten Stand und betriebsbereit.

Jetzt könnt ihr mit folgendem Befehl die Grundkonfiguration starten:

sudo raspi-config

Dort lassen sich unter anderem der Hostname, die Sprache, das Tastaturlayout oder die Zeitzone anpassen. Ebenso kann hier das Dateisystem auf die gesamte Größe der SD-Karte ausgedehnt werden.

Dennoch möchte ich euch nachfolgend noch ein paar weitere nützliche Konfigurationen vorstellen.

Statische IPv4-Adresse definieren

In Raspberry Pi OS wird empfohlen, eine IPv4-Konfiguration über den DHCP Client Daemon (DHCPCD) vorzunehmen. Auch wenn der Dienst “dhcpcd” standardmäßig aktiv sein sollte, überprüfen wir zunächst, ob “dhcpcd” läuft:

systemctl status dhcpcd

Der Befehl sollte “dhcpcd” als installiert und aktiv zurückmelden. Anschließend die Datei “/etc/dhcpcd.conf” öffnen:

sudo nano /etc/dhcpcd.conf

Weiter unten in der Datei befindet sich bereits eine beispielhafte Konfiguration für eine statische IP. Dort müsst ihr bei den folgenden vier Zeilen das “‘#” entfernen und die IP-Daten anpassen. Achtet dabei darauf, dass ihr keine IP-Adresse verwendet, die sich im Pool des DHCP-Servers befindet.

interface eth0
static ip_address=192.168.178.100/24
static routers=192.168.178.1
static domain_name_servers=192.168.178.1 8.8.8.8

Nachdem die Änderungen vorgenommen wurden, kann die Datei mit STRG + O gespeichert und mit STRG + X geschlossen werden.

Zum Schluss müssen die Änderungen noch angewandt werden. Da wir via SSH auf den Pi verbunden sind, ist die beste Variante einfach einen Neustart durchzuführen.

sudo reboot

Shell-Konfigurationen

Zum bequemeren Arbeiten können in der “.bashrc” noch weitere Aliase aktiviert werden.

nano ~/.bashrc

Folgende drei Aliase sind bereits vorhanden und müssen lediglich auskommentiert werden:

# some more ls aliases
alias ll='ls -l'
alias la='ls -A'
alias l='ls -CF'

Des Weiteren arbeite ich gerne mit “vim”. Da der Texteditor standardmäßig nicht vorhanden ist, muss dieser nachinstalliert werden:

sudo apt install vim

Anschließend aktiviere ich das Syntax-Highlighting und die Unterstützung für dunklen Hintergrund:

sudo nano /etc/vim/vimrc

Dort bei folgenden zwei Optionen das ” entfernen:

" Vim5 and later versions support syntax highlighting. Uncommenting the next
" line enables syntax highlighting by default.
syntax on

" If using a dark background within the editing area and syntax highlighting
" turn on this option as well
set background=dark

Außerdem ist standardmäßig der “visual mode” aktiviert, welchen ich überhaupt nicht brauchen kann. Dieser kann mit den folgenden zwei Zeilen deaktiviert werden:

set mouse-=a            " Disable mouse usage (all modes)
set term=builtin_ansi

Stromverbrauch verringern

In meinem Artikel “Raspberry Pi – Ein Blick auf den Stromverbrauch” habe ich den Stromverbrauch genauer unter die Lupe genommen. Außerdem habe ich dort einige Tipps aufgeführt, wie ihr den Stromverbrauch verringern könnt.

Netzwerkdurchsatz der FRITZ!Box mit integriertem iPerf testen

Wer den Datendurchsatz im heimischen Netzwerk testen möchte, kann auf das kostenlose Tool iPerf zurückgreifen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise zwei Rechner im Netzwerk mit iPerf auszustatten. Dabei kann das Tool sowohl als Client als auch als Server verwendet werden.

Wer eine FRITZ!Box verwendet, kann auf den zweiten PC allerdings verzichten, da der Router bereits einen integrierten iPerf-Server enthält. Diese Funktionalität muss jedoch zuerst auf einer speziellen Konfigurationsseite aktiviert werden: https://fritz.box/support.lua bzw. http://fritz.box/support.lua

Nach der Eingabe des FRITZ!Box-Kennworts kann die Option unter dem Punkt “Durchsatzmessungen” aktiviert werden. Hierzu einfach die ersten beiden Häkchen aktivieren (siehe Screenshot) und auf den Button “Einstellungen übernehmen” klicken.

Fritz!Box iPerf aktivieren

Anschließend benötigt ihr noch einen iPerf-Client, welchen ihr für Windows hier downloaden könnt: https://sourceforge.net/projects/iperf2/files/ Unter macOS kann iPerf mit dem Befehl “brew install iperf” installiert werden, bei Linux ist es in fast allen Distributionen in den Paketquellen vorhanden.

iPerf3 funktioniert nicht, da die FRITZ!Box iPerf2 verwendet und die neue Version 3 nicht abwärtskompatibel ist.

Netzwerkdurchsatz der FRITZ!Box messen

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind, können die Messungen beginnen. Das Tool kann via Eingabeaufforderung oder PowerShell gestartet werden. Die IP-Adresse der FRITZ!Box muss ggf. angepasst werden. Wichtig ist den Port anzugeben, da dieser bei der FRITZ!Box fest auf 4711 gesetzt ist.

iperf.exe -c 192.168.180.1 -p 4711 -t 60 -i 10
iPerf TCP

iPerf TCP

Die Ergebnisse fallen etwas ernüchternd aus. Meine FRITZ!Box 7490 erreich im Durchschnitt nur 223 MBit pro Sekunde. Das Problem ist die langsame CPU der FRITZ!Box, welche nicht genügend Power für den TCP-Test von iPerf besitzt. Aber keine Angst, der eingebaute Switch der FRITZ!Box schafft annähernd das versprochene Gigabit. Bei einem separaten Test mit zwei Rechnern werden problemlos über 960 MBit/s erreicht.

Zur Rettung der FRITZ!Box machen wir einen zweiten Test via UDP. Das schlanke Protokoll verfügt über weniger Overhead und arbeitet verbindungslos, d.h. die Prozessorlast der FRITZ!Box fällt deutlich niedriger aus.

iperf.exe -c 192.168.180.1 -p 4712 -u -t 60 -i 10 -b 1000M
iPerf UDP

iPerf UDP

Das Ergebnis zeigt 534 MBit/s, was deutlich höher als bei TCP ist. Dennoch wird die erhoffte 1 GBit/s Grenze nicht annähernd erreicht.

Neuer Amazon Kindle Paperwhite für 77 Euro

Kindle Paperwhite 2018

Die diesjährige Cyber Monday Woche bei Amazon hat direkt mit einem sehr guten Angebot für den neuen Kindle Paperwhite 2018 begonnen. Die 8-GByte-Variante war heute Morgen für 79,99 Euro erhältlich. Nachdem Media Markt und Saturn das Angebot mit 77 Euro gekontert haben, hat Amazon den Preis mittlerweile auf 76,99 Euro gesenkt.

Das neue Modell wurde am 16. Oktober vorgestellt und ist seit dem 07. November 2018 erhältlich. Der reguläre Preis beginnt bei 119,99 Euro. Nachfolgend eine kurze Übersicht aller Neuerungen des aktualisierten Modells.

Kindle Paperwhite 2018

Nach mehr als drei Jahren hat Amazon eine neue Version des beliebten Kindle Paperwhite vorgestellt. Im Vergleich zur dritten Generation bietet der neue E-Reader einige Verbesserungen. Am auffälligsten dürfte das neue Frontdisplay sein. Die bisherigen Kanten zwischen Gehäuserand und Display gehören mit der planen Front der Vergangenheit an. Gleichzeitig verhilft es dem Paperwhite zu einer eleganteren Gestaltungsform und mit 8,18 Millimetern Dicke zu einem schlankeren Design als beim Vorgänger (9 mm). Außerdem bietet der E-Reader nun endlich ein wasserdichtes Gehäuse nach IPX8-Standard. Damit ist das Gerät gegen ein Untertauchen in Süßwasser bis zu zwei Metern und einer Dauer von 60 Minuten geschützt.

Das 6 Zoll große matte E-Ink-Carta-Display ist unverändert und bietet eine Auflösung von 1.080 x 1.440 Bildpunkten (300 dpi). Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde jedoch die Displaybeleuchtung verbessert. Fünf LEDs sollen für eine bessere und gleichmäßigere Ausleuchtung sorgen, bisher waren es vier. Auf einen Blaufilter müssen Nutzer nach wie vor verzichten.

Aufgebohrt wurde der interne Speicher. Die Grundvariante bietet den doppelten Speicher als beim Paperwhite 2015 und kommt jetzt mit 8 GByte daher. Außerdem ist eine Variante mit 32 GByte verfügbar. Kein Wunder, denn der neue Paperwhite bietet die ca. vor einem Jahr beim Kindle Oasis eingeführte Unterstützung von Audible-Hörbücher. Damit können Hörbücher via Bluetooth auf Kopfhörer oder Lautsprecher ausgeben werden. Ein Klinkenanschluss ist nicht verfügbar.


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Preise von Intel-CPUs explodieren

Intel Logo

Seit August 2018 lässt sich beobachten, dass die Straßenpreise von Intels Coffee-Lake-Prozessoren ansteigen. Während der Anstieg im August noch verhältnismäßig gering war, hat sich die Situation ab September deutlich verschärft. Mittlerweile sind die Preise von Intel-CPUs nahezu explodiert und eine Entspannung ist nicht in Sicht.

Grund der starken Preissteigerungen sind 14-nm-Lieferschwierigkeiten bei Intel. Erst vor wenigen Tagen hat sich der Chiphersteller zu den Problemen geäußert und gleichzeitig bekannt gegeben, zusätzlich eine Milliarde US-Dollar in die 14-nm-Fertigung zu investieren. Nichtsdestotrotz werden uns die hohen Preislagen für die nächsten Monate erhalten bleiben. Der Höhepunkt soll laut einigen Analysten im Laufe des vierten Quartals erreicht werden. Mit einer Normalisierung ist aber erst zu rechnen, sobald die Menge der gelieferten Intel-CPUs die vorhandene Nachfrage signifikant übersteigt, was jedoch erst zur Jahresmitte 2019 zu erwarten ist. Auch die anstehenden Prozessoren der Core i-9000 Serie werden höchstwahrscheinlich von den Lieferproblemen und Preisaufschlägen betroffen sein.

Liste 28. Aug. 13. Sept. 03. Okt. Aug./Okt.
Core i7-8086K 425$ ab 415€ ab 416€ ab 466€ +12%
Core i7-8700K 359$ ab 330€ ab 389€ ab 459€ +39%
Core i7-8700 303$ ab 300€ ab 368€ ab 429€ +43%
Core i5-8600K 257$ ab 234€ ab 263€ ab 319€ +36%
Core i5-8600 213$ ab 214€ ab 229€ ab 279€ +30%
Core i5-8500 192$ ab 194€ ab 219€ ab 289€ +49%
Core i5-8400 182$ ab 176€ ab 207€ ab 279€ +59%
Core i3-8350K 168$ ab 159€ ab 174€ ab 205€ +29%
Core i3-8300 138$ ab 135€ ab 155€ ab 170€ +26%
Core i3-8100 117$ ab 108€ ab 129€ ab 169€ +56%

Die Tabelle basiert auf den Preisen von Geizhals für sofort lieferbare Angebote. Gut zu erkennen ist, dass alle Intel Core-ix-Prozessoren von den massiven Preissteigerungen betroffen sind. Alle CPUs liegen deutlich über den Listenpreisen. In der Spitze liegen die Straßenpreise sogar bis zu 60% (Core i5-8400) höher als vor fünf Wochen. Auch die Spitzenmodelle i7-8700 und i7-8700K sind derzeit rund 40% teurer als Ende August.

Damit sind Intel-CPUs innerhalb weniger Wochen durch die Bank weg uninteressant für Neuanschaffungen geworden. Umso erfreulicher für AMD, deren CPU-Preise im selben Zeitraum quasi unverändert blieben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit ohne jeden Zweifel auf AMDs Seite. Die Auswirkungen im Retail-Handel sind bereits deutlich zu sehen, wie der User ingebor bei Reddit dargelegt hat. Die Diagramme basieren auf den Daten von Mindfactory und zeigen die aktuellen Marktverhältnisse auf. Demnach lag AMD Ende September bei grob 75%, während Intel auf 25% eingebrochen ist.

Mindfactory CPU-Verkäufe AMD vs. Intel (Quelle: Reddit / ingebor)

Mindfactory CPU-Verkäufe AMD vs. Intel (Quelle: Reddit / ingebor)


Kategorien: Hardware

PoE-HAT für Raspberry Pi 3B+ verfügbar

Raspberry Pi Logo

Lange hat es gedauert, aber nun ist es soweit: Rund fünf Monate nach Vorstellung des Raspberry Pi 3B+ ist der versprochene PoE-HAT endlich verfügbar.

Die neue Aufsteckplatine ist seit einigen Tagen verfügbar und ermöglicht es, die Stromversorgung des Raspberry Pi über Power over Ethernet (PoE) abzudecken. Dies funktioniert allerdings nur beim neuesten Modell 3B+, weil dieser als einziger über vier PoE-Pins verfügt. Der PoE-Switch bzw. PoE-Injektor müssen den Standard IEEE 802.3af unterstützen.

Die Aufsteckplatine hat dieselben Abmessungen wie der Raspberry Pi und wird mit den beiliegenden Spacern und Schrauben direkt auf den Raspi geschraubt. Die vierzig GPIO-Pins können weiterverwendet werden, benötigen dann aber einen sogenannten Stacking-Header, womit die Pins verlängert werden. Im Raspberyy-Pi-Blog wird der Header von Pimoroni empfohlen. Darüber hinaus besitzt der PoE-HAT einen kleinen 25-mm-Lüfter, welcher über I²C angesteuert wird. Damit kann der Minirechner beim Überschreiten einer bestimmten Prozessor-Temperatur automatisch gekühlt werden.

Der PoE-HAT ist seit dem 24. August bei verschiedenen Onlinehändlern erhältlich. Die UVP beträgt 19,99 Euro, bei Amazon kostet er inkl. Versand derzeit rund 27 Euro.

Daten Raspberry Pi 3B+ Raspberry Pi 3B Raspberry Pi 2
SoC / Prozessor Broadcom BCM2837B0, 4 Kerne, 1,4 GHz (ARM Cortex-A53) Broadcom BCM2837, 4 Kerne, 1,2 GHz (ARM Cortex-A53) Broadcom BCM2836, 4 Kerne, 900 MHz
GPU Broadcom VideoCore IV
Arbeitsspeicher 1 GByte LPDDR2
Abmessungen (L x B x H) 93 x 63,5 x 20 mm
Gewicht 40 Gramm
LAN Gigabit-Ethernet (Microchip LAN7515) 10/100-Mbit/s-Ethernet (Microchip LAN951x) 10/100-Mbit/s-Ethernet
WLAN WLAN 802.11b/g/n/ac (Cypress CYW43455) WLAN 802.11b/g/n (BCM43143)
Bluetooth Bluetooth 4.2 LE (Cypress CYW43455) Bluetooth 4.1 LE
Anschlüsse 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot (microSDXC), Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss, PoE-Unterstützung 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot (microSDXC), Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot, Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss
Energieverbrauch maximal 12,5 Watt (5 Volt, 2,5 Ampere) maximal 12,5 Watt (5 Volt, 2,5 Ampere) maximal 4 Watt
Preis ca. 34 Euro ca. 32 Euro 35 US-Dollar

Kategorien: Hardware Smart Home

LineageOS 15.1 auf Xiaomi Redmi Note 5 installieren

LineageOS Logo

Gestern war es soweit: Die erste offizielle LineageOS-Version für das Xiaomi Redmi Note 5 (Codename “whyred”) wurde veröffentlicht. Damit konnte ich auch endlich mein neues Xiaomi Redmi Note 5 in Betrieb nehmen, welches seit einigen Wochen unbenutzt auf dem Schreibtisch liegt. Natürlich hätte ich das auch schon früher tun können, allerdings hatte ich keine Lust auf die inoffiziellen LineageOS 15.1 Builds, da hier keine OTA-Updates existieren und beim Wechsel auf die offizielle Version ein Clean-Install notwendig ist.

Im Vergleich zu meiner Anleitung “Xiaomi Redmi Note 4X – LineageOS installieren” gibt es einige Unterschiede, weshalb ich die Vorgehensweise für das Xiaomi Redmi Note 5 detailliert beschreibe. Die Anleitung bezieht sich auf ein neu gekauftes Xiaomi Redmi Note 5 mit vorinstalliertem MIUI.

Bootloader entsperren

Im ersten Schritt muss der Bootloader entsperrt werden. Der Vorgang ist prinzipiell relativ einfach und nicht kompliziert. Im Vergleich zum Redmi Note 4X war neu, dass ich 360 Stunden (15 Tage) warten musste, bis der Unlock-Vorgang erfolgreich durchgeführt werden konnte.

Im Internet existieren bereits eine Menge Anleitungen, wie ihr den Bootloader bei einem Xiaomi Smartphone entsperren könnt:

  • https://www.chinahandys.net/anleitung-unlock-xiaomi/
  • https://wiki.lineageos.org/devices/whyred/install
  • https://forum.xda-developers.com/redmi-note-4/how-to/bootloader-unlock-variants-to-read-t3565459
  • https://forum.xda-developers.com/redmi-note-5/how-to/10-steps-to-unlock-phone-trouble-doing-t3795049

Custom Recovery (TWRP) installieren

Sobald der Bootloader entsperrt ist, muss im zweiten Schritt das Custom Recovery TWRP (Team Win Recovery Project) installiert werden. Die aktuelle Version 3.2.3.0 für das Redmi Note 5 gibts direkt auf der TWRP-Homepage. Hier eine Kurzübersicht der einzelnen Schritte:

  • ADB und fastboot auf dem PC / Notebook einrichten (ausführliche Anleitung)
  • Smartphone im Fastboot Modus booten (volume down und Power-Taste gleichzeitig drücken)
  • prüfen ob Gerät korrekt erkannt wird
    fastboot devices
  • TWRP-Recovery flashen
    fastboot flash recovery twrp-3.2.2-0-whyred.img
  • TWRP-Recovery booten
    fastboot boot twrp-3.2.2-0-whyred.img
  • Modifizierung des Dateisystems erlauben
  • ihr dürft nicht mehr in MIUI booten, sonst wird automatisch wieder das MI-Recovery wiederhergestellt (falls ihr MIUI nochmal nutzen möchtet benötigt ihr lazyflasher)

Für eine etwas ausführlichere Beschreibung verweise ich auf diese Anleitungen:

  • https://xiaomi.eu/community/threads/how-to-easily-install-twrp-recovery.30484/
  • https://forum.xda-developers.com/redmi-note-5-pro/how-to/redmi-note-5-hdr-samples-magisk-methods-t3798711

Custom ROM installieren

Zwei Drittel sind schon geschafft, jetzt folgt das Flashen von LineageOS und Co. Zunächst müsst ihr ein paar Downloads tätigen und die Dateien auf das Smartphone legen.

Achtung zu diesem Thema unbedingt die Ankündigung von Xiaomi und die beiden nachfolgenden Threads lesen. Wenn ihr bereits das Anti roll-back-Feature (anti 4) auf eurem Smartphone habt (ab Beta 8.7.6 bzw. Stable 9.5.19.0 und jeweils höher), kann das Flashen von Firmwares ohne Anti roll-back-Feature zu einem Brick (kaputtes Smartphone) führen!!!

  • https://forum.xda-developers.com/redmi-note-5-pro/how-to/index-everything-anti-roll-t3816219
  • http://en.miui.com/thread-3282063-1-1.html

 

Anschließend könnt ihr loslegen:

  1. In TWRP Recovery booten (volume up und Power-Taste gleichzeitig drücken).
  2. Im Recovery den Punkt “Advanced Wipe” aufrufen und Dalvik, Cache, Data, System und Vendor löschen.
  3. Neue Firmware flashen (wie oben erwähnt entweder die Firware für anti 3, wenn ihr aktuell auf anti 3 seid oder anti 4, wenn ihr bereits anti 4 nutzt).
  4. LineageOS 15.1 flashen.
  5. Open GApps flashen (direkt nach LineageOS und ohne Neustart!).
  6. Addons wie magisk oder su flashen.
  7. Smartphone neustarten (Reboot –> System).

WPA3 verabschiedet: Neuer WLAN-Verschlüsselungsstandard für mehr Sicherheit

Der neue WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA3 wurde erstmals Anfang des Jahres angekündigt. Rund ein halbes Jahr später ist es soweit: Die Wi-Fi Alliance hat WPA3 fertiggestellt und die Spezifikationen finalisiert.

Wusstet ihr, dass der heute gängige WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA2 bereits 14 Jahre alt ist? Ziemlich erschreckend, wenn man bedenkt, was heute alles drahtlos per WLAN übertragen wird. Spätestens nach der im Oktober 2017 veröffentlichten KRACK-Schwachstelle sollte jedem klar sein, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis weitere Sicherheitslücken gefunden werden und WPA2 so unsicher wie WEP werden wird. Ähnlich durfte es auch bei der Wi-Fi Alliance abgelaufen sein, dem Firmenkonsortium aus über 300 Unternehmen, welches den WLAN-Sicherheitsstandard entworfen hat. Der jetzt verabschiedete WPA3-Standard basiert auf WPA2 und soll grundsätzlich auch abwärtskompatibel sein.

Eine große Schwachstelle von WPA2-Personal ist der Schlüsselaustausch. Hier lässt sich relativ einfach ein Offline-Wörterbuchangriff auf schwache Passwörter durchführen. Dafür ist lediglich die Aufzeichnung von Handshakes notwendig. Anschließend können offline Passwörter durchprobiert werden, bis das richtige gefunden wird. WPA3-Personal setzt beim Schlüsselaustausch auf das SAE-Verfahren (Simultaneous Authentication of Equals), welches auf dem Diffie-Hellman-Verfahren basiert. Diese Methode verhindert das Offline-Ausprobieren von Passwörtern. Der Angreifer muss mit dem Netz verbunden sein und jedes Passwort einzeln senden, was das millionenfache Ausprobieren (Brute-Force-Methode ) effektiv verhindert. Gleichzeitig wird durch Perfect Forward Secrecy (PFS) verhindert, dass verschlüsselt aufgezeichnete Daten im Nachhinein entschlüsselt werden können.

WPA3-Enterprise bringt die Unterstützung einer 192-Bit-Chiffre mit, welche für zusätzliche Sicherheit sorgen soll. Die neue Betriebsart ist optional und nicht abwärtskompatibel.

Gänzlich neu ist “Wi-Fi Easy Connect”. Damit soll das Verbinden zum WLAN deutlich vereinfacht werden, wenn z.B. IoT-Geräten ohne Display zum Einsatz kommen. Hierfür muss lediglich ein QR-Code mit einem Smartphone gescannt werden, welches bereits mit dem gewünschten WLAN verbunden ist.

Erste Geräte mit dem neuen WPA3-Verschlüsselungsstandard werden erst im Jahr 2019 erwartet. Theoretisch ließe sich WPA3 via Software-Update auf vielen Netzwerk-Geräten nachrüsten, allerdings dürften dies in der Praxis nicht viele Unternehmen anbieten.

Diese Hardware wird zum Twitch-Streaming benötigt

Twitch Logo

Twitch.tv, so heißt die Streaming-Plattform, die in den letzten Jahren für besonders viel Furore sorgte. Internetnutzer, die sich für Videospiele und eSport interessieren, kommen um dieses Portal kaum noch herum: Hier muss niemand einfach nur Zuschauer bleiben, sondern jeder Einzelne kann selbst auf individuelle Weise aktiv werden. Die dafür benötigte Hardware ist absolut überschaubar.

Die Geschichte von Twitch.tv im kurzen Überblick

Bei Twitch handelt es sich um eine Abspaltung der ehemaligen Streaming-Plattform Justin.tv: Der Videospielbereich dieses Portals wuchs damals derart stark an, dass sich der Betreiber entschied, diesen gesondert laufen zu lassen. Die Betaversion von Twitch ging 2011 online, 2012 gewann der Newcomer bereits den Webby Award in der Kategorie Videospiele. Nur ein Jahr später meldete die Plattform bereits 6 Millionen Kanäle und monatlich 45 Millionen Zuschauer, 2014 schlug dann Amazon zu und schluckte den Streaming-Giganten für volle 970 Millionen Dollar.

Inzwischen sieht es ganz danach aus, dass sich das Geschäft gelohnt hat, denn Twitch wächst unaufhaltsam weiter und offenbart damit aller Welt, dass das Zuschauen beim Gaming ebenso viel Spaß machen kann wie das eigentliche Spielen. Mittlerweile überträgt das Unternehmen eigenhändig erstellte, professionelle Livestreams großer Events aus dem eSport-Bereich – doch den größten Teil des Programms gestalten immer noch die Mitglieder selbst.

Erfolgreiche Streamer – als Vorbilder zum Nacheifern

Der Streamer mit dem sperrigen Namen FeelFIFAandGamingTV ist einer von ihnen. Er bevorzugt die Sportsimulation FIFA und darf sich über mehr als 100.000 Follower freuen. Diese große Zahl von Fans hat der Twitch-Teilnehmer sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne von wenigen Monaten gesammelt, was sicherlich zum großen Teil an seiner schrägen, unverwechselbaren Art liegt.

Ebenfalls sehr populär auf Twitch sind Streamer, die sich dem Poker- und Casino Spielen verschrieben haben. Der Holländer Lex Veldhuis gehört aktuell zu den brandheißen Kartenspielern, ihm folgen ebenfalls mehr als 100.000 User. Im Casino-Sektor hat sich der Account-Inhaber Jens »TheRealKnossi« Knossalla einen großen Namen gemacht, er bringt es auf immerhin 10.000 Fans.

Multiplayer-Spiele gehören zu den wahren Twitch-Magneten, der Gamer Dhalucard zieht mit seinen Fortnite- und Playerunkown’s Battleground-Runden weit mehr als 100.000 Follower in seinen Bann, er teilt sich den Kanal mit Maru und Dadosch, seinen ebenfalls spielstarken Freunden. Doch gegen Gronkh, der seit letztem Jahr leider nicht mehr aktiv ist, können all diese Gamer schlichtweg einpacken: Er näherte sich mit seinen zahlreichen verschiedenen Spieleübertragungen der 800.000-Follower-Marke! Begonnen hat Gronkh mit Minecraft, sein Schwerpunkt lag später auf den typischen Multiplayer-Games.

Diese Ausrüstung benötigen Sie für Ihren Twitch-Auftritt

Was diese Gamer können, das können Sie auch? Zumindest gilt es, einmal einen Versuch zu wagen und sich bei Twitch einen eigenen Streaming-Account zu gestalten. Das ist grundsätzlich kostenlos, nur in die passende Hardware müssen Sie eventuell noch ein paar Euros investieren. Nötig ist folgendes Equipment:

  • Ein Internetanschluss mit einer Upload-Geschwindigkeit von mindestens 3 Mbit; Für HD-Qualität: ein Anschluss mit der Upload-Geschwindigkeit 6 Mbit. Erfahrungsgemäß sollten es aber schon eher 50-100 Mbit sein.
  • Eine CPU mit möglichst hoher Geschwindigkeit, entsprechend dem gewünschten Spiel.
  • Eine CPU mit 8 Kernen macht sich im Multiplayer-Spiel besser als nur 4 Kerne.
  • Eine Grafikkarte, die das jeweilige Spiel bestmöglich darstellt. Es muss hier nicht direkt eine Nvidia GeForce GTX 1080 Ti sein, ein Mittelklasse-Modell wie die Nvidia GeForce GTX 1060 reicht für viele Spiele bereits aus.
  • Eine HD- oder 4k-Kamera, um das eigene Konterfei während des Streamings einzublenden.
  • Ein hochwertiges Headset für die perfekte Kommunikation, beispielsweise von Sennheiser oder Plantronics. Alternativ lassen sich auch Stand-Mikrofone, beispielsweise von Rode, verwenden, die nicht nur die Bewegungsfreiheit verbessern, sondern auch den Klang.
  • Um mit der PS4 Spielkonsole zu streamen, benötigt es die entsprechende PlayStation Kamera und ggf. weitere Video-Splitter.

Photo by AllClear55, CCO Creative Commons

Das war es schon.

Vielleicht halten Sie all diese Dinge bereits zu Hause bereit, schließlich sind die Anforderungen nicht enorm hoch. Behalten Sie aber auf jeden Fall im Auge, dass eine hervorragende Hardware mit höchster Leistungsstärke auch die besten Ergebnisse bringt. Die Follower müssen sich dann nicht mit ruckelnden Bildern oder schwer zu verstehenden Kommentaren herumschlagen, die sie im schlimmsten Fall ganz schnell forttreiben! Ganz im Gegenteil: Wenn die Übertragung einwandfrei läuft, ist für den Streamer die halbe Miete schon gewonnen. Die restlichen Werkzeuge lassen sich nicht im Computer-Shop kaufen: Eine humorvolle, skurrile oder zumindest einigermaßen individuelle Art und Weise, zu spielen und zu kommentieren, zieht die Fans in Scharen an. Nebenbei sollten Sie das ausgewählte Game aus dem Effeff beherrschen, sodass andere noch etwas davon lernen können. Falls dies noch nicht der Fall ist, hilft nur eines: ganz viel Übung!

Nur Mut: Auch andere haben auf Twitch ganz klein anfangen, sich über die ersten 5 Fans gefreut und sich anschließend ganz allmählich auf die 100 vorgekämpft. Ist erst ein gewisser Bekanntheitsgrad erreicht, kann daraus eine wahre Lawine werden, die am Ende kaum geahnten Ruhm bringt.

Kategorien: Hardware Internet

Update LineageOS 14.1 auf 15.1

LineageOS Logo

Nachdem mein bestelltes Xiaomi Redmi Note 5 leider noch nicht bei mir eingetroffen ist, nutze ich nach wie vor das Xiaomi Redmi Note 4X. Am Montag war es endlich soweit und LineageOS 15.1 wurde offiziell für das Redmi Note 4 freigegeben. Der integrierte Update-Check hat mir das Update gestern angeboten.

Überraschenderweise kann von der offiziellen LineageOS 14.1 Version direkt auf Version 15.1 geflasht werden (dirty flash). Selbstverständlich wird ein Clean-Install empfohlen, der in der Regel auch sinnvoll ist. Wer aber eher den schnellen und einfachen Weg sucht, kann ohne Bedenken das direkte Update testen, bei Problemen kann schließlich immer noch ein Clean-Install ausgeführt werden. Von den inoffiziellen LineageOS 15.1 Builds funktioniert leider kein direktes Update, hier muss immer der Weg via Clean-Install gegangen werden. Einstellungen und Apps können dann z.B. mit Titanium Backup (benötigt Root) übernommen werden.

Direktes Update vom offiziellen LineageOS 14.1 auf 15.1 (beim Xiaomi Redmi Note 4x)

Da die Frage nach der genauen Vorgehensweise immer wieder auftaucht, hier die einzelnen Schritte.

Zunächst müsst ihr ein paar Downloads tätigen und die Dateien auf das Smartphone legen. Lasst euch nicht vom Namen des Images irritieren, obwohl es mit “nightly” gekennzeichnet ist, handelt es sich um die offizielle Version.

Dann geht es an die Umsetzung.

  1. In TWRP Recovery booten.
  2. (optional) Nandroid Backup via TWRP (Partitionen Boot, System und Data), damit bei Problemen wieder auf das bisherige LineageOS 14.1 zurückgewechselt werden kann.
  3. (optional aber empfohlen) Neue TWRP-Version mit Treble-Unterstützung installieren. Dieser Schritt ist nur bei Nutzung von magisk notwendig. Allerdings würde ich euch das Update aber trotzdem empfehlen, da ihr mit der normalen TWRP-Version die Vendor-Partition nicht löschen könnt. Dies ist z.B. aber wichtig, wenn ihr zurück zu MIUI wollt oder andere ROMs-Nutzen wollt, die das Formatieren nicht automatisch übernehmen (im Gegensatz zu LineageOS). Nach der Installation das Smartphone neustarten und erneut in TWRP Recovery booten,
  4. Neue Firmware flashen.
  5. LineageOS 15.1 flashen.
  6. Open GApps flashen (direkt nach LineageOS und ohne Neustart!).
  7. Addons wie magisk oder su flashen.
  8. Dalvik-Cache löschen und Smartphone neustarten.

KNX-Testbrett – Aufbau, Inbetriebnahme und Parametrierung

funktionsfähiges KNX-Testbrett

Der erste Artikel zu meinem KNX-Testbrett beschäftigt sich mit allgemeinen Überlegungen und geht näher auf die Komponentenauswahl sowie das verwendete Werkzeug ein. Im zweiten Teil gehe ich auf die einzelnen Schritte beim Aufbau und der Verkabelung ein. Darüber hinaus beschreibe ich die Inbetriebnahme und die anschließende Parametrierung der KNX-Komponenten.

Wichtiger Hinweis: Arbeiten an spannungsführenden Teilen kann lebensgefährlich sein! Zum Arbeiten an elektrischen Anlagen sind Fachkenntnisse und eine spezielle Ausbildung erforderlich. Als Laie sollte man sich daher Unterstützung von einem Elektriker holen.

 

Aufbau und Verkabelung

Auch wenn sich der Begriff “KNX-Testbrett” eingebürgert hat, rate ich davon ab, die KNX-Komponenten bei der Umsetzung  direkt auf ein Brett zu schrauben. Ich habe meine Komponenten in einen kleinen Schaltschrank gesetzt, sodass alles schön geordnet sowie sauber verdrahtet werden kann und gleichzeitig vor Kinderhänden geschützt ist. Die restlichen Komponenten und der Schrank selbst werden dann allerdings auf ein Brett geschraubt, sodass alles zusammen ist und einfach bewegt werden kann.

Als Basis verwende ich eine alte Spanplatte mit Maßen von ca. 80×60 cm. Im ersten Schritt habe ich an der linken Seite zwei Löcher für die E27-Lampenfassungen gebohrt. Anschießend folgten drei 68-mm-Kreise mit der Lochsäge. Diese werden später für die Steckdose und meine beiden KNX-Taster verwendet.

In die beiden Bohrlöcher habe ich die E27-Lampenfassungen eingesetzt und festgeschraubt. Die drei Kreise wurden jeweils mit einer Kaiser 9063-01 Hohlwandschalterdose bestückt. Auf der noch freien Hälfte des Bretts wurde der Schaltschrank von Hager montiert.

Weiter geht es mit der Befestigung des Aufputzmontagerahmens für den MDT-Präsenzmelder. Außerdem habe ich mittig noch ein Loch für das später benötigte KNX-Kabel gebohrt.

Der Schaltschrank wurde mit dem mitgelieferten Klemmträger und Steckklemmen bestückt. Da ich auf den drei vorhandenen Hutschienen genügend Platz hatte, habe ich mich für folgende Aufteilung entschieden:

  1. Hutschienensteckdose
  2. Schaltaktor
  3. Spannungsversorgung und IP-Router

Jetzt habe ich die benötigten KNX-Buskabel grob zugeschnitten und verlegt. Anschließend habe ich die KNX-Komponenten im Schaltschrank verdrahtet und die losen Enden abgemantelt und abisoliert.

Daraufhin konnte ich den Präsenzmelder und die beiden KNX-Taster einbauen und mit dem Bus verbinden.

Im nächsten Schritt wurde die 230-V-Stromverkabelung vorgenommen. Neben der beiden Steckdosen und der beiden Lichter wurden auch die Spannungsversorgung und der Schaltaktor verkabelt.

Danach habe ich die Lampenfassungen mit alten Glühbirnen bestückt und das Anschlusskabel verbunden. Selbstverständlich könnt ihr auch LED-Lampen verwenden, je nachdem was ihr da habt.

Zum Abschluss wurde die Abdeckung des Schaltschranks montiert und der Präsenzmelder sowie die Taster final befestigt. Damit ist die Verkabelung abgeschlossen!

Inbetriebnahme und Programmierung

Nach dem physikalischen Aufbau und der Verkabelung kann das Testbrett das erste Mal an den Strom angeschlossen werden. Ein spannender Moment, denn jetzt kommt auf, ob alles richtig verkabelt ist.

Bei mir sah alles gut aus: Die Sicherung ist drinnen geblieben und mein Testbrett ging auch nicht in Rauch auf ;-) Nach wenigen Sekunden waren die Komponenten einsatzbereit und mit den Drucktasten am Schaltaktor konnte ich die beiden Glühlampen und zwei Steckdosen testen. Alle vier ließen sich wie erwartet schalten :-) Nach dem ersten kleinen Erfolg machte sich ein gutes Gefühl breit und ich konnte mit der Parametrierung der KNX-Komponenten loslegen.

Eine wichtige Voraussetzung zur Inbetriebnahme ist die KNX Programmiersoftware ETS. Zum Start reicht die ETS5 Demo, welche kostenlos erhältlich ist und maximal fünf KNX-Geräte pro Projekt unterstützt. Für ein kleines Testbrett ist dies absolut ausreichend. Obwohl ich sechs KNX-Geräte habe, hätte die Demo bei mir auch ausgereicht, da die Spannungsversorgung nicht zwangsweise eine physikalische Adresse benötigt. Allerdings habe ich mir bereits im Vorfeld ETS5 Professional geholt.

Nach der Installation und Start von ETS5 kann direkt ein Projekt angelegt werden. Bevor man hier aber tiefer einsteigt sollte zunächst die Verbindung zwischen ETS und IP-Router hergestellt werden.

ETS5 Schnittstellen

Anschließend kann die physikalische Adresse und die Applikation des IP-Routers übertragen werden. Dies gestaltete sich insgesamt etwas mühsamer als angenommen. Nach einem Blick in das Handbuch und ein wenig Recherche im Internet konnten die Schritte erfolgreich durchgeführt werden.

Im nächsten Schritt habe ich die restlichen Geräte ins Projekt aufgenommen und ebenfalls mit einer physikalischen Adresse versehen.

ETS5 Geräte

Im Anschluss konnte ich die teilweise umfangreichen Einstellungen der einzelnen Geräte durchgehen und auf meine Bedürfnisse anpassen. Außerdem habe ich die ersten Gruppenadressen angelegt und den Taster mit den Schaltaktorausgängen für das Licht verknüpft. Jetzt konnte ich mit dem Glastaster die beiden Lichter auf dem Testbrett steuern. Ein weiterer wichtiger Schritt war damit geschafft.

Die nächsten Tage habe ich viel mit Ausprobieren verbracht, um vor allem die umfangreichen Funktionen des MDT Glastastern kennenzulernen. Darüber hinaus habe ich weitere gewünschte Funktionen umgesetzt. Beispielsweise die Visualisierung der Licht- und Steckdosenstati auf dem Glastaster via LED und / oder Symbol, einer “Zentral-Aus-Taste” oder die Einbindung des Präsenzmelders. Damit war die Arbeit an meinem KNX-Testbrett vorläufig abgeschlossen.

funktionsfähiges KNX-Testbrett

funktionsfähiges KNX-Testbrett


Raspberry Pi 3B+ kommt mit mehr Takt und schnellerem LAN / WLAN

Raspberry Pi Logo

Der erfolgreiche Raspberry Pi 3B wurde mittlerweile mehr als neun Millionen Mal verkauft. Zwei Jahre nach Veröffentlichung hat die Raspberry Pi Foundation nun einen Nachfolger vorgestellt. Der Raspberry Pi 3B+ kommt mit einem schnelleren SoC, schnellerem LAN und WLAN und ein paar weiteren Vebesserungen.

Das System-on-a-Chip stammt weiterhin von Broadcom und hört auf den Namen BCM2837B0. Im Vergleich zum Vorgänger BCM2837 takten die vier Cortex-A53-Kerne mit bis zu 1,4 GHz anstatt 1,2 GHz. Dies wird zum einen durch interne Optimierungen und zum anderen durch einen Heatspreader auf dem Chip ermöglicht. Der Arbeitsspeicher bleibt unverändert und ist nach wie vor 1 GByte groß.

Bei den Kommunikationsschnittstellen hat sich einiges getan. Der neue Cypress CYW43455 Chip ist für WLAN und Bluetooth zuständig und bringt erstmals Unterstützung für das 5-GHz-Frequenzband und 802.11ac. Weil dem Raspberry aber nur eine Antenne zur Verfügung steht, hält sich der maximale Datendurchsatz in Grenzen. Ebenfalls neu ist die Unterstützung von Bluetooth 4.2 Low Energy. Auch im LAN-Bereich gibt es Verbesserungen. Der neue Microchip LAN7515 bringt endlich Gigabit-Ethernet, zumindest auf dem Papier. Da der Chip weiterhin über einen USB-2.0-Port zum SoC angebunden ist, werden hier maximal 310 MBit/s geboten. Im Vergleich zum Vorgänger steigt die Performance aber immerhin um den Faktor 3.

Eine weitere erfreuliche Neuerung ist die Unterstützung von Power over Ethernet (PoE). In wenigen Wochen soll ein Aufsteckmodel (PoE HAT) erscheinen, welches bis zu 12,95 Watt (IEEE 802.af) vom PoE-Switch für die Stromversorgung des Raspi verwenden kann.

Insgesamt bietet der Raspberry Pi 3B+ einige Verbesserungen, ohne die Kompatibilität zu beeinträchtigen. Die gängigen Anschlüsse wie HDMI, USB 2.0 und die 40-Pin-GPIO-Leiste bleiben gleich. Auch der Formfaktor ist identisch geblieben, wodurch sämtliche Gehäuse weiterverwendet werden können. Wer einen älteren Pi 3B besitzt muss diesen nicht in Rente schicken, da die Verbesserungen des Nachfolgers bei vielen Einsatzszenarien keine Rolle spielen. Außerdem ist die Leistungsaufnahme des neuen Modells verglichen mit dem Raspberry Pi 3B deutlich höher. Nichtsdestotrotz empfiehlt  die Rasperry Pi Foundation wie gehabt ein Netzteil mit 2,5 Ampere.

Preislich ist der neue Raspberry Pi 3B+ bereits ab rund 35 Euro erhältlich.

Raspberry Pi 3B+ (Bild: Raspberry Pi Foundation)

Raspberry Pi 3B+ (Bild: Raspberry Pi Foundation)

Daten Raspberry Pi 3B+ Raspberry Pi 3B Raspberry Pi 2
SoC / Prozessor Broadcom BCM2837B0, 4 Kerne, 1,4 GHz (ARM Cortex-A53) Broadcom BCM2837, 4 Kerne, 1,2 GHz (ARM Cortex-A53) Broadcom BCM2836, 4 Kerne, 900 MHz
GPU Broadcom VideoCore IV
Arbeitsspeicher 1 GByte LPDDR2
Abmessungen (L x B x H) 93 x 63,5 x 20 mm
Gewicht 40 Gramm
LAN Gigabit-Ethernet (Microchip LAN7515) 10/100-Mbit/s-Ethernet (Microchip LAN951x) 10/100-Mbit/s-Ethernet
WLAN WLAN 802.11b/g/n/ac (Cypress CYW43455) WLAN 802.11b/g/n (BCM43143)
Bluetooth Bluetooth 4.2 LE (Cypress CYW43455) Bluetooth 4.1 LE
Anschlüsse 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot (microSDXC), Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss, PoE-Unterstützung 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot (microSDXC), Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss 4 x USB 2.0, microSD-Kartenslot, Composite-Video, HDMI (inkl. Audio), 3,5-mm-Klinkenanschluss
Energieverbrauch maximal 12,5 Watt (5 Volt, 2,5 Ampere) maximal 12,5 Watt (5 Volt, 2,5 Ampere) maximal 4 Watt
Preis ca. 37 Euro ca. 32 Euro 35 US-Dollar

Kategorien: Hardware Smart Home